Nahost-Konflikt - Netanyahu kündigt Gegenmaßnahmen gegen Hamas an

Gaza (APA/AFP/dpa/Reuters) - Nach der befürchteten Entführung eines israelischen Soldaten durch militante Palästinenser hat Ministerpräsiden...

Gaza (APA/AFP/dpa/Reuters) - Nach der befürchteten Entführung eines israelischen Soldaten durch militante Palästinenser hat Ministerpräsident Benjamin Netanyahu Gegenmaßnahmen angekündigt. Die radikal-islamische Hamas und andere Gruppierungen müssten die Folgen ihrer Taten tragen, sagte der Regierungschef nach Angaben seines Büros am Freitag im Gespräch mit US-Außenminister John Kerry.

Beidem mutmaßlich Verschleppten handelt es sich um einen 23-jährigen Leutnant. „Israel wird alles Notwendige gegen jene unternehmen, die zu seiner Zerstörung aufrufen und die Terrorakte gegen seine Bürger verüben“, sagte Netanyahu. Er warf Hamas vor, trotz ausdrücklicher Garantien an UN und USA die humanitäre Waffenruhe gebrochen zu haben. Bei dem Vorfall seien auch zwei Soldaten getötet worden.

Ein ranghohes Hamas-Mitglied sagte hingegen der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi, der Soldat sei vor Inkrafttreten der Waffenruhe um 07.00 Uhr (MESZ) gefangen genommen worden. Daher habe Israel nicht das Recht, die Waffenruhe zu brechen, so Mussa Abu Marsuk weiter. Israel bestreitet das. Nach Angaben des Militärs ist Goldin erst um 08.30 Uhr (MESZ) verschleppt worden.

Die in der Nacht von Israel und den Palästinensern vereinbarte Waffenruhe war am Freitag schon nach wenigen Stunden gescheitert. Sie hätte eigentlich drei Tage dauern sollen. Beide Seiten warfen sich gegenseitig vor, das Abkommen nicht eingehalten zu haben.

Trotz der gescheiterten Feuerpause kündigte Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas an, eine Delegation mit Vertretern der Hamas und dem Islamischen Jihad wolle zu den geplanten Verhandlungen über einen dauerhaften Waffenstillstand nach Kairo reisen. Wie das Büro von Abbas mitteilte, wird die zwölfköpfige Delegation am Samstag in der ägyptischen Hauptstadt eintreffen - „unter welchen Umständen auch immer“.