Nahost-Konflikt - USA: Hamas an Bruch der Gaza-Waffenruhe schuld

Gaza (APA/AFP) - Die USA haben die Hamas für das Scheitern der Waffenruhe im Gazastreifen verantwortlich gemacht. Militante Palästinenser hä...

Gaza (APA/AFP) - Die USA haben die Hamas für das Scheitern der Waffenruhe im Gazastreifen verantwortlich gemacht. Militante Palästinenser hätten die Feuerpause offenbar für die Entführung eines israelischen Soldaten genutzt, sagte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Josh Earnest, dem Nachrichtensender CNN. Das wäre eine „barbarische Verletzung“ der Waffenruhe.

Obamas stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater Tony Blinken ergänzte auf dem Sender MSNBC: „Das ist eine empörende Aktion, und wir schauen auf den Rest der Welt, sie mit uns zu verurteilen.“

Die für drei Tage vereinbarte Waffenruhe im Gazastreifen war am Freitag nur wenige Stunden nach Beginn gescheitert. Israel warf Hamas-Kämpfern die Entführung eines Soldaten vor.

Ein ranghohes Hamas-Mitglied sagte jedoch der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi, der Soldat sei vor Inkrafttreten der Waffenruhe um 07.00 Uhr (MESZ) gefangen genommen worden.

Daher habe Israel nicht das Recht, die Waffenruhe zu brechen, so Mussa Abu Marsuk weiter. Israel bestreitet das. Nach Angaben des Militärs ist Goldin erst um 08.30 Uhr (MESZ) verschleppt worden.

Die radikale Palästinenserbewegung machte ihrerseits Israel verantwortlich, nachdem in Rafah durch israelischen Artilleriebeschuss Dutzende Menschen getötet worden waren. Die 72-stündige humanitäre Kampfpause hätte die Bergung der Toten, die Behandlung der Verletzten und die Reparatur der beschädigten Wasser- und Stromversorgung ermöglichen sollen.