Flug MH17: Russland wirft Ukraine Fälschung von Satellitenbildern vor

Moskau/Kiew (APA/dpa) - Russland hat der Ukraine vorgeworfen, gefälschte Satellitenaufnahmen der vermutlich abgeschossenen malaysischen Pass...

Moskau/Kiew (APA/dpa) - Russland hat der Ukraine vorgeworfen, gefälschte Satellitenaufnahmen der vermutlich abgeschossenen malaysischen Passagiermaschine MH17 vorgelegt zu haben. Die von Kiew vor kurzem veröffentlichten Bilder seien erst nach der Katastrophe entstanden und dann retuschiert worden, teilte am Freitag das Verteidigungsministerium in Moskau der Agentur Interfax zufolge mit.

Die Aufnahmen sollten vermutlich den Eindruck erwecken, moskautreue Separatisten hätten die Boeing mit 298 Menschen an Bord mit Hilfe russischer Waffen abgeschossen. Wolkenhimmel und Schatten auf den Bildern würden aber „Spuren einer Bearbeitung“ tragen, hieß es.

Ferner wurde die Verantwortung für das Unglück der Boeing 777 praktisch der Ukraine zugeschoben: „Einer der Folgen der militärischen Aktivitäten Kiews war der Absturz des malaysischen Flugzeugs Boeing-777 im Luftraum über dem Süd-Osten der Ukraine. Kiew nutzte die Tragik der Situation um den Tod einer großen Anzahl von Menschen aus, wollte nicht auf die Ergebnisse einer objektiven Untersuchung warten und erklärte seine Opponenten für schuldig an dieser Tragödie“, hieß es in einer am Freitag von der russischen Botschaft in Wien versendeten Stellungnahme des Ministeriums. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass die Ukraine selbst in der „ersten Juli-Dekade“ Flugabwehrraketensysteme Buk-M1 in die Region verlegt habe.

Am Absturzort in der Ostukraine warfen die Aufständischen der prowestlichen Führung in Kiew vor, eine selbst ausgerufene Feuerpause nicht einzuhalten. Die Armee feuere aus Mehrfachraketenwerfern, sagte Separatistenanführer Andrej Purgin. Die militanten Gruppen könnten daher die Sicherheit internationaler Ermittler nicht garantieren.

Nach Darstellung der ukrainischen Regierung arbeiten die Helfer aus Australien und den Niederlanden unbewaffnet am Absturzort. Die Aufständischen hatten gewarnt, dass sie bewaffnete ausländische Kräfte als „Provokation“ wahrnehmen könnten.