Börse London schließt schwächer

London (APA) - Der Londoner Aktienmarkt hat am Freitag schwächer geschlossen. Der FT-SE-100 Index schloss bei 6.679,18 Punkten und einem Min...

London (APA) - Der Londoner Aktienmarkt hat am Freitag schwächer geschlossen. Der FT-SE-100 Index schloss bei 6.679,18 Punkten und einem Minus von 50,93 Einheiten oder 0,76 Prozent. Unter den im Leitindex gelisteten Titeln standen sich 20 Gewinner und 77 Verlierer gegenüber. Vier Titel schlossen unverändert.

Die Stimmung in der britischen Industrie hat sich im Juli ausgehend von hohem Niveau deutlich eingetrübt. Der am Freitag veröffentlichte Einkaufsmanagerindex des Forschungsunternehmens Markit fiel von revidiert 57,2 Punkten im Vormonat auf 55,4 Punkte. Das ist der tiefste Stand seit einem Jahr. Zuvor hatte das Institut für Juni einen Wert von 57,5 Zählern gemeldet, Volkswirte waren nun von einem Rückgang auf 57,2 Punkte ausgegangen.

Auch in London standen Unternehmensergebnisse im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Royal Bank of Scotland (RBS) schloss mit minus 1,49 Prozent. Im zweiten Quartal 2014 brach der Gewinn unter anderem wegen hoher Kosten für den Konzernumbau und Rechtsstreitigkeiten um 81 Prozent auf 230 Mio. Pfund ein. Operativ kommt das Geldhaus aber voran. Ohne Sonderbelastungen sei der operative Gewinn um drei Prozent auf 1,32 Mrd. Pfund gestiegen. Die britische Großbank RBS schränkt außerdem wegen der verschärften westlichen Sanktionen gegen Russland die Kreditvergabe bei ihren dortigen Aktivitäten ein. Im Neugeschäft gebe es jetzt schärfere Limits und insgesamt mehr Restriktionen, hieß es.

Aktien der International Airlines Group (IAG) schlossen mit plus 2,24 Prozent. Im zweiten Quartal verdiente der gemeinsame Mutterkonzern von British Airways, Iberia und Vueling unter dem Strich 280 Mio. Euro und damit gut doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Nach dem saisontypisch verlustbringenden Start ins Jahr steht nach den ersten sechs Monaten damit ein Gewinn von 96 Mio. Euro zu Buche. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen auch wegen hoher Sanierungskosten im Zuge tausender Stellenstreichungen bei den Spaniern mit einer halben Milliarde Euro in den roten Zahlen gesteckt.

Man Group schlossen mit minus 1,85 Prozent. Der weltgrößte börsennotierte Hedgefonds-Anbieter kommt zunehmend aus der Krise. In den ersten sechs Monaten des Jahres zog das verwaltete Vermögen deutlich an - dabei verzeichnete das Unternehmen zwischen April und Ende Juni das vierte Quartal in Folge mit Nettozuflüssen. Insgesamt sei das verwaltete Vermögen im ersten Halbjahr um sieben Prozent auf 57,7 Mrd. Dollar gestiegen.

Direct Line erhöhten sich in London um 5,05 Prozent. Der drittgrößte deutsche Kfz-Direktversicherer steht zum Verkauf. Die gleichnamige britische Muttergesellschaft bestätigte Pläne, sich von ihren Töchtern in Deutschland und Italien trennen zu wollen. Die beiden Gesellschaften würden zusammen mit rund 370 Mio. Euro bewertet. Eine Entscheidung über den Käufer sei Ende September zu erwarten.

William Hill schlossen mit minus 2,72 Prozent. Die Fußball-Weltmeisterschaft hat dem größten britischen Buchmacher in die Karten gespielt. Die Wetten auf die Spiele in Brasilien seien im Vergleich mit dem Turnier 2010 in Südafrika um 80 Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr sei der Umsatz dadurch um 7 Prozent auf 805 Mio. Pfund geklettert.

~ ISIN GB0001383545 ~ APA549 2014-08-01/18:25