Rupprechter sorgt im Landwirtschaftsministerium für Ärger
Der Tiroler Minister degradierte die einzige Sektionschefin.
Wien – Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) sorgt mit einer neuen Geschäftseinteilung in seinem Ministerium für Ärger in der Beamtenschaft, berichten die „Salzburger Nachrichten“ (Samstagsausgabe). Der Ressortchef spricht von einer Reorganisation, die in diesem Jahr fünf Mio. Euro Ersparnis bringen soll.
Von bisher acht Sektion gibt es seit Juli nur mehr sechs und die Zahl der Abteilungen wurde von 56 auf 46 reduziert. Auf Ebene der Spitzenbeamten gab es 41 Abberufungen und Neubesetzungen.
Besonders verärgert seien die Frauen, berichtet die Zeitung, da mit Edith Klauser die einzige Sektionschefin zu einer Abteilungsleiterin degradiert worden sei. Klauser führte etwa die Verhandlungen mit der EU zur gemeinsamen Agrarpolitik und leitete die Sektion „Landwirtschaft und Ernährung“ - der Rupprechter selbst 2002 bis 2007 vorstand. Der heutige Minister habe bereits damals die Zusammenlegung seiner Sektion angeregt, habe damit jedoch beim damaligen Minister Josef Pröll (ÖVP) kein Gehör gefunden, heißt es im Bericht weiter.
Die vom Minister genannte Millionenersparnis dürfte für die Beamtenschaft nicht nachvollziehbar sein. Irritationen sollen die Abberufungen auch bei Sektionschefs in anderen Ministerien ausgelöst haben, denn: Noch nie sei ein Spitzenbeamter während eines laufenden Vertrages degradiert worden, so er sich nicht grobe Verfehlungen zuschulden kommen ließ. (APA)