Acht Soldaten bei Gefechten im Osten des Libanon getötet
Beirut (APA/AFP) - Bewaffnete Gruppen haben im Osten des Libanon Polizei- und Armeeposten angegriffen, nachdem diese einen Kommandanten der ...
Beirut (APA/AFP) - Bewaffnete Gruppen haben im Osten des Libanon Polizei- und Armeeposten angegriffen, nachdem diese einen Kommandanten der Al-Nusra-Front festgenommen hatten. Danach brachen in der Region Arzal heftige Kämpfe aus. Bei den Gefechten an der Grenze zu Syrien, die am Sonntag weiter andauerten, wurden laut Armee acht libanesische Soldaten getötet.
Nach Angaben von Sicherheitskräften wurde der syrische Islamist Imad Ahmad Jumaa am Samstagnachmittag festgenommen. Laut Armee gab er zu, der radikalen Gruppierung Al-Nusra-Front anzugehören. Daraufhin hätten wütende Anhänger Jumaas mehrere Armeeposten in der Region umzingelt und eine Polizeiwache gestürmt. Dabei wurden örtlichen Medien zufolge zwei Zivilisten getötet und Polizisten als Geiseln genommen. Offiziell wurde dies aber bisher nicht bestätigt.
Die Sicherheitskräfte in der Region wurden massiv verstärkt. Die libanesische Armee erklärte, sie werde „entschlossen“ dagegen vorgehen, dass der syrische Bürgerkrieg auf den Libanon übergreife. Der libanesische Ministerpräsident Tammam Salam verurteilte den „abscheulichen Angriff“ auf seinen Staat. Das US-Außenministerium rief alle beteiligten Parteien auf, die libanesische Politik der Neutralität zu respektieren. Zugleich versicherte eine Sprecherin dem Libanon „starke Unterstützung“.
Die Bevölkerung Arzals besteht vor allem aus Sunniten, von denen viele Sympathien für die Aufständischen in Syrien hegen. Zudem leben in der Region Zehntausende Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien. Gefechte mit libanesischen Sicherheitskräften sind keine Seltenheit, zudem fliegt das syrische Militär immer wieder Luftangriffe in der Umgebung der Grenzstadt, um nach eigenen Angaben Verstecke der Rebellen in den Bergen um Arzal zu zerstören.
Der Libanon versucht seit Beginn des Syrien-Konflikts im März 2011, sich aus dem Bürgerkrieg im Nachbarland herauszuhalten. Jedoch gibt es infolge des Konflikts auch unter den libanesischen Volksgruppen starke Spannungen, die immer wieder in offene Gewalt umschlagen. Zur Verschärfung der Spannungen hat auch beigetragen, dass die libanesische schiitische Miliz Hisbollah (Hezb-Allah) seit dem Frühjahr 2013 offen an der Seite der syrischen Regierungstruppen kämpft.
Insbesondere die nördliche Küstenstadt Tripoli ist zwischen Anhängern und Gegnern des syrischen Machthabers Bashar al-Assad gespalten. Dort gab es auch am Wochenende Kämpfe, bei denen zwei Soldaten verletzt wurden. Laut Vertretern der Sicherheitskräfte wurden Gewehre, Granaten, Panzerabwehrraketen und selbst gebaute Sprengsätze bei den Kämpfen eingesetzt.