Wieder Tote bei Angriff auf UN-Schule im Gaza
Palästinensische Sanitäter sprechen von mindestens sieben Todesopfern
Gaza – Bei einem erneuten Angriff auf eine UN-Schule im Gazastreifen sind am Sonntag laut palästinensischen Rettungskräften mindestens zehn Menschen getötet worden. Zuvor war von sieben Toten die Rede gewesen. Bei dem Angriff habe es zudem 30 Verletzte gegeben. Eine israelische Armeesprecherin sagte, man prüfe den Vorfall.
Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) erklärte, ersten Berichten zufolge seien Geschoße nahe des Schulgebäudes in der Grenzstadt Rafah, in dem 3.000 palästinensische Flüchtlinge Schutz gesucht hätten, eingeschlagen. Bei dem Bombardement habe es offenbar „zahlreiche Tote und Verletzte“ gegeben.
Nach UNRWA-Angaben haben in dem dicht besiedelten Küstengebiet rund 220.000 Menschen Zuflucht in UN-Schulen gefunden. Dennoch gab es bereits wiederholt Angriffe auf die Einrichtungen. So wurden bei zwei früheren Angriffen auf UN-Schulen in Beit Hanoun und Jabalia am 24. und 31. Juli rund 30 Palästinenser getötet. Die Attacken sorgten international für scharfe Kritik am Vorgehen Israels.
Die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay warf den Streitkräften daraufhin angesichts wiederholter Angriffe auf Wohnhäuser, Schulen, Kliniken und UN-Einrichtungen die „vorsätzliche Missachtung“ des internationalen Rechts vor. Israel beschuldigte seinerseits die palästinensische Hamas-Bewegung, in oder nahe den Schulen Waffen und Abschussrampen für Raketen zu verstecken. (APA/Reuters/AFP/dpa)