Prammer-Ableben: Wahl 2 - Aufbahrung im Parlament
Wien (APA) - Die am Samstag verstorbene Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) soll in der Säulenhalle im Parlament aufgebahrt werden...
Wien (APA) - Die am Samstag verstorbene Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) soll in der Säulenhalle im Parlament aufgebahrt werden, damit sich die Bevölkerung von ihr verabschieden kann. Das sagte ihr Sprecher Gerhard Marschall bei einer Pressekonferenz am Sonntag mit Parlamentsdirektor Harald Dossi, Universitätsprofessor Christoph Zielinski und dem 2. Nationalratspräsidenten Karlheinz Kopf (ÖVP).
Prammer starb am Samstag um 15.04 Uhr in ihrer Wohnung im Kreise ihrer Familie, teilte ihr Sprecher mit. Seit Mittwoch war sie zuhause und wurde von einem Hospizteam des Allgemeinen Krankenhauses betreut. Für die Aufbahrung habe man sich in Absprache mit ihrer Familie entschieden, Prammer selbst hinterließ keine Wünsche oder Verfügungen für diese Situation.
Der Staatsakt für die verstorbene Nationalratspräsidentin wird in Wien stattfinden. Wo das Begräbnis der Oberösterreicherin stattfindet, darüber entscheide die Familie, sagte Marschall.
Kopf bedankte sich bei Prammer für die „sehr kollegiale und wertschätzende Zusammenarbeit“ und im Namen der Abgeordneten und der Parlamentsmitarbeiter „für die umsichtige, überparteiliche, allseits anerkannte und sehr menschliche Führung des Hauses“.
Für die Wahl eines neues Nationalratspräsidenten werde es jedenfalls vor der nächsten regulären Nationalratssitzung am 24. September eine Sondersitzung geben müssen, sagte Kopf. Diese werde jedoch mit „gebührendem zeitlichen Abstand zu den Trauerfeierlichkeiten“ stattfinden, die wiederum frühestens in einer Woche stattfinden werden. Das konkrete Datum soll in der Sitzung der Präsidiale am Montag festgelegt werden. Gesetzliche Frist für die Neubestellung eines Nachfolgers gibt es keine.
Zielinski, Leiter der Klinischen Abteilung für Onkologie am Wiener AKH, mit dem gemeinsam Prammer vor knapp einem Jahr ihre Krebserkrankung öffentlich gemacht hatte, betonte, er habe Prammer als eine „außerordentliche Person kennengelernt“, als „besondere Frau, die mit Bescheidenheit, Zurückgenommenheit und ungeheurer Disziplin ihrem Beruf nachgegangen ist. Auf die genaue Diagnose ging er nicht ein, da er von der Schweigepflicht, „die über das Grab hinausgeht“, nicht entbunden sei. Prammer habe jedenfalls „alles erfahren, was heute als optimale Versorgung bei dieser Krankheit gilt“, doch leider sei man nicht in der Lage gewesen, das Schicksal zu ändern.
Parlamentsdirektor Harald Dossi würdigte Prammer als „eine ganz großartige Chefin“: „Sie hat eine gute Verwaltung geschätzt und sie im besten Sinne des Wortes auch genutzt“, sagte Dossi. „Sie hat uns gefordert dabei“, es sei nicht immer einfach gewesen, „aber das hat es so schön gemacht mit ihr zu arbeiten“.
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