Nahost-Konflikt - Palästinenser: Waffenstillstand unter Bedingungen

Gaza/Kairo (APA/AFP) - Die palästinensische Delegation, die sich für mögliche Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Kairo aufhält, ha...

Gaza/Kairo (APA/AFP) - Die palästinensische Delegation, die sich für mögliche Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Kairo aufhält, hat den ägyptischen Vermittlern am Sonntag ihre Bedingungen vorgestellt. Zuvor habe sich die Gruppe, zu der sowohl Mitglieder der Autonomiebehörde des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas als auch der islamistischen Hamas gehören, auf die Forderungen an Israel geeinigt.

Diese Bedingungen sollten nun von den ägyptischen Vermittlern an Israel weitergeleitet werden, sagte ein palästinensischer Vertreter am Abend in Kairo. Zu dem Forderungskatalog gehörten neben einer Waffenruhe selbst der Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen, das Ende der Besatzung des Gebiets, die Freilassung palästinensischer Gefangener sowie die Öffnung der Grenzübergänge, sagte Maher al-Taher von der Demokratischen Front zur Befreiung Palästinas. Ein Hamas-Mitglied bestätigte die Einigung innerhalb der Delegation. „Das sind die Hauptpunkte, die aber mit den Ägyptern diskutiert werden müssen“, sagte er.

Israel hatte nach dem schnellen Scheitern einer Feuerpause Freitagfrüh angekündigt, die Regierung werde keine Unterhändler nach Kairo entsenden, da die Hamas sich an Abmachungen nicht halte.

Bei einem neuen israelischen Militäreinsatz wurden im Norden des Gazastreifens indes mindestens sieben Menschen getötet, wie palästinensische Rettungskräfte sagten. 15 weitere Palästinenser seien am Sonntagabend verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

Die israelischen Streitkräfte waren am 17. Juli erstmals seit 2009 mit Bodentruppen in den von der islamistischen Hamas kontrollierten Gazastreifen eingerückt. Ziel der Militäroffensive ist es, den anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen nachhaltig zu unterbinden und die für Attacken und Entführungen auf israelischem Gebiet gebauten Tunnel zu zerstören. Im Zuge des Einsatzes wurden seit dem 8. Juli fast 1.800 Palästinenser getötet, meist Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 64 Soldaten und drei Zivilisten.