Ukraine - Mogherini kritisiert Putin und setzt weiter auf Dialog

Rom (APA) - Die designierte EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini übt scharfe Kritik am russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Ko...

Rom (APA) - Die designierte EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini übt scharfe Kritik am russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Konflikt, setzt aber weiterhin auf Dialog. Putin verletze Abkommen und berücksichtige das Interesse seines Volkes nicht, sagte Mogherini im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Montag. Die Ukraine-Krise sei aber nur diplomatisch zu lösen.

„Es liegt im Interesse der Ukraine, Europas und Russlands, dass es zu einer politischen Lösung kommt“, betonte die italienische Außenministerin. Man müsse das Prinzip respektieren, demnach ein Land die „europäische Option“ wählen könne, ohne dabei Russland zu benachteiligen oder zu bedrohen, sagte Mogherini mit Blick auf die EU-Annäherung der Ukraine.

„Es gibt keine Alternative zur Diplomatie, und Sanktionen dürfen nur eines der Instrumente sein, die der Politik zur Verfügung stehen. Sie müssen Teil einer Gesamtstrategie sei, die bisher öfters gefehlt hat“, betonte die 41-jährige Römerin.

Auf die Kritik, dass sie zu jung und unerfahren für den heiklen EU-Topjob sei, erwiderte Mogherini: „Mein Kontaktnetz besteht nicht aus ehemaligen Regierungschefs, aber vielleicht aus künftigen Premiers. Es gibt eine neue europäische Generation, die nach dem Fall der Mauer in Frankreich, Spanien, Rumänien und anderen europäischen Ländern aufgewachsen ist. Es gibt Personen, mit denen es täglich einen Austausch gibt, unter anderem per SMS, der nicht über das offizielle Protokoll verläuft. Das schafft eine Vertrautheit, die neue Dynamik aufbaut“.