Iran-Atomstreit: Rafsanjani verurteilt neue US-Sanktionen scharf

Teheran/Wien (APA) - Der Chef des iranischen Schlichtungsrates, Ayatollah Akbar Hashemi Rafsanjani, hat die neuerlichen US-Sanktionen gegen ...

Teheran/Wien (APA) - Der Chef des iranischen Schlichtungsrates, Ayatollah Akbar Hashemi Rafsanjani, hat die neuerlichen US-Sanktionen gegen die Islamische Republik im Zusammenhang mit dem Atomstreit am Montag im Gespräch mit dem finnischen Außenminister Erkki Tuomioja in Teheran scharf verurteilt. Wie die IRNA berichtete, meinte er, dass einige Länder „nach politischen Ausreden“ suchten.

„Im Vorfeld der neuerlichen Verhandlungen zwischen den fünf UN-Vetomächten plus Deutschland und dem Iran werden sich die neuen US-Sanktionen sicherlich negativ auswirken“, meinte Rafsanjani.

Er unterstrich, dass die aktuellen Atomverhandlungen ein „neues Kapitel zwischen dem Westen und dem Iran“ eingeläutet hätten. Daher müssten die Intellektuellen und die moderaten Länder der EU Washington daran erinnern, dass solche politischen Züge negative Auswirkungen haben würden.

Das Weiße Haus hatte am Freitag zusätzliche Sanktionen verhängt. Die Strafmaßnahmen betreffen 25 Personen und Körperschaften, die an der Entwicklung der iranischen Raketen- und Atomprogramme, an Bemühungen zur Umgehung internationaler Sanktionen sowie an der „Unterstützung des Terrorismus in der Region“ beteiligt sein sollen.

Bereits am Samstag hatte der iranische Präsident Rohani die Sanktionen kritisiert. Sie würden zwar die Verhandlungen nicht grundsätzlich beschädigen, jedoch einer ihrer Säulen gefährden, nämlich Ehrlichkeit und Vertrauen, so Rohani, der den guten Willen der USA erneut infrage stellte.

Der finnische Außenminister versicherte dem zweitmächtigsten Mann des Iran, dass alle EU-Staaten und insbesondere Finnland ihre Beziehungen zu Teheran schlagartig verbessern würden, wenn ein endgültiger Atomdeal zustande käme.

Tuomioja war am Samstagabend in Teheran gelandet und hatte bereits am Sonntag Gespräche mit Präsident Hassan Rohani und Außenminister Mohammad Javad Zarif geführt.