Konfuse Lage nach Putschversuch in Lesotho
Maseru/Johannesburg (APA/dpa) - Nach einem Putschversuch in Lesotho ist unklar, wer in dem kleinen südafrikanischen Königreich das Sagen hat...
Maseru/Johannesburg (APA/dpa) - Nach einem Putschversuch in Lesotho ist unklar, wer in dem kleinen südafrikanischen Königreich das Sagen hat. Der als neuer Armeechef geltende Generalleutnant Maaparankoe Mahao teilte Montag mit, er habe den Soldaten befohlen, in die Kasernen zurückzukehren. Das Militär unterstütze den nach Südafrika geflohenen Ministerpräsidenten Thomas Thabane, ergänzte er laut dem südafrikanischen Sender eNCA.
Ein Militärsprecher erklärte hingegen, Mahao sei gar nicht der neue Armeechef. Oberbefehlshaber bleibe Generalleutnant Kennedy Tlali Kamoli. Damit widersprach er früheren Medienberichten, der Regierungschef habe Kamoli im Streit abgesetzt habe. Die Lage in der Hauptstadt Maseru blieb am Montag ruhig. Eine Demonstration der Opposition wurde jedoch verboten.
Thabane hatte erklärt, er sei wegen eines Putschversuches aus dem Land geflohen. „Sobald ich sicher bin, nicht getötet zu werden, kehre ich zurück“, sagte er dem britischen Sender BBC. Soldaten hatten am Samstag mehrere Regierungs- und Polizeigebäude in der Hauptstadt Maseru umstellt, darunter die Residenz des Premiers. Ein Polizist soll dabei getötet und mehrere weitere verletzt worden sein.
In dem südafrikanischen Land gibt es seit längerem politische Spannungen. Thabane hatte im Juni Parlamentssitzungen bis auf weiteres untersagt, um einem Misstrauensantrag aus den Reihen seiner Koalition zu entgehen. Seine Koalitionspartner warfen ihm vor, eigenmächtig zu handeln.