Italien plant tief greifende Schulreform

Rom (APA) - Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi wagt sich an eine Bildungsreform. Am Mittwoch stellte er tief greifende Änderung...

Rom (APA) - Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi wagt sich an eine Bildungsreform. Am Mittwoch stellte er tief greifende Änderungen im Schulwesen vor, die mit dem Schuljahr 2015/16 in Kraft treten sollen. Hauptpunkt der Reform ist die Stabilisierung der Arbeitsverhältnisse von tausenden mit befristeten Verträgen angestellten Lehrern.

150.000 Lehrer in Italien sollen bis September 2015 fest angestellt werden, geht aus Renzis Plan hervor. Dies soll den Staatskassen circa drei Milliarden Euro kosten. Außerdem will die Regierung einen neuen Kollektivvertrag für eine Million Lehrer einführen. Spezielle Gehaltserhöhungen sind künftig für Lehrer geplant, die auch organisatorische Funktionen an den Schulen übernehmen. Leistungen des Lehrerpersonals sollen besser belohnt, der Englisch-, Mathematik- sowie der Computerunterricht sollen verstärkt werden.

„Gehaltserhöhungen sollen nicht nur aufgrund des Alters, sondern aufgrund des Fleißes und der geleisteten Arbeitsstunden erfolgen“, erklärte Renzi. Zugleich arbeitet der Premier an einem großen Pakt zwischen Familien, Lehrern, Schulleitern und Schülern, dank dem die Schulprogramme neu bestimmt werden sollen.

Ein weiterer Eckpfeiler der Reform sind Investitionen für veraltete Schulgebäude. Wegen der strengen Sparmaßnahmen, die das italienische Schulwesen in den vergangenen 15 Jahren belastet haben, sind die meisten Einrichtungen veraltet. 44 Prozent aller Schulen wurden zwischen 1961 und 1980 errichtet. 15 Prozent wurden sogar noch vor 1945 gebaut.