Ökonomen zu den deutschen Industrieaufträgen

Berlin (APA/Reuters) - Der kräftigste Anstieg der Industrieaufträge seit mehr als einem Jahr dämpft die Sorge vor einer Rezession in Deutsch...

Berlin (APA/Reuters) - Der kräftigste Anstieg der Industrieaufträge seit mehr als einem Jahr dämpft die Sorge vor einer Rezession in Deutschland. Die Bestellungen zogen im Juli um 4,6 Prozent zum Vormonat an, teilte das deutsche Wirtschaftsministerium am Donnerstag mit. Das ist mehr als dreimal so stark wie von Ökonomen vorhergesagt. Sie sagten in ersten Reaktionen:

CARSTEN BRZESKI, ING:

„Endlich Zeichen der Belebung. Der starke Anstieg im Juli liefert einen Hinweis darauf, dass Europas größte Volkswirtschaft im dritten Quartal wieder wachsen wird. Vor der heutigen EZB-Sitzung sollten die deutschen Auftragsdaten für eine gewisse Erleichterung sorgen, dass nicht alles in Finsternis versinkt und nach unten geht.

Allerdings zeigt der nur marginale Anstieg der Bestellungen aus den anderen Euro-Ländern, dass die Risiken für Deutschland mehr aus der schwachen Nachfrage aus der Eurozone kommen und weniger aus den geopolitischen Spannungen.“

CHRISTIAN SCHULZ, BERENBERG BANK:

„Das sind endlich mal gute Neuigkeiten. Das hellt den Ausblick ein bisschen auf - vor allem, weil die Aufträge außerhalb der Eurozone sehr kräftig gestiegen sind. Hieran lässt sich ablesen, dass die Russland-Sanktionen keinen großen Effekt haben. Die Russland-Krise überschattet zwar vieles im Moment, aber das tatsächliche Geschäft der Unternehmen leidet gar nicht so stark darunter. Dafür gibt es viel Unsicherheit, die sich aber erst verflüchtigen wird, wenn sich die Lage in der Ukraine nachhaltig beruhigt.“