Ungarns Parlamentspräsident bezeichnete Ukraine-Krise als „Zirkus“

Budapest (APA) - Der ungarische Parlamentspräsident Laszlo Köver hat die Ukraine-Krise als „Zirkus“ bezeichnet. Das Ziel dieses „Zirkus“ sei...

Budapest (APA) - Der ungarische Parlamentspräsident Laszlo Köver hat die Ukraine-Krise als „Zirkus“ bezeichnet. Das Ziel dieses „Zirkus“ sei, Europa endgültig von Russland zu trennen, erklärte er laut Medienberichten vom Donnerstag auf einer Veranstaltung in Budapest am Vorabend.

Großes Verständnis zeigte der Parlamentspräsident für den Standpunkt Russlands. Die Ukraine sei ein Teil jener Pufferzone, die zur Zeit des Systemwandels zustande gekommen sei, erklärte er. Die NATO hätte damals zugesagt, sich nicht nach Osten hin auszudehnen und keine Raketen an den neuen Grenzen Russlands zu stationieren. Aber auch Russland habe einen berechtigten Sicherheitsanspruch, der zu würdigen sei, so Köver. Zugleich bestritt er, dass Ungarn eine Russlandfreund-Politik verfolge. Ungarische Politiker hätten nichts anderes gesagt als andere EU-Politiker auch. Noch dazu hätte die Europäische Union keinen einheitlichen Standpunkt hinsichtlich des Konfliktes, behauptete Köver.

„Die Armee des nicht existierenden ukrainischen Staates“ könnten die russische Armee kaum besiegen, erklärte er und sorgte damit für Kritik. Der Parlamentspräsident habe damit praktisch die Legitimität der gegenwärtigen ukrainischen Regierung infrage gestellt, so das Internetportal Vs.hu. Köver kritisierte auch die Sanktionen gegen Russland, die das Land „nicht in die Knie zwingen“ werden, wie er erklärte. Anstelle der Verschärfung des Konflikts drängte Köver auf eine „normale Zusammenarbeit zwischen Europa und Russland“.

Ungarns Premier Viktor Orban hatte vergangene Woche ebenfalls kritisiert, dass sich die Europäische Union täglich weiter von Russland entferne. Ungarn müsse sich mit jenen EU-Mitgliedsstaaten verbünden, „die an der Bremsung, dem Aufhalten des Trennungsprozesses interessiert sind“. Die Sanktionen gegen Russland kommentierte Orban mit den Worten: „Wir haben uns selbst in den Fuß geschossen.“