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Lufthansa-Piloten streiken am Freitag in Frankfurt

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Zwischen 17 und 23 Uhr seien Flüge mit den Flugzeugtypen Airbus A320-Family, Boeing B737 und Embraer betroffen.

Köln - Lufthansa-Passagiere müssen sich an diesem Freitag zum Start ins Wochenende auf Behinderungen einstellen. Die Pilotengewerkschaft kündigte Arbeitsniederlungen an. Bestreikt werden sollen zwischen 17.00 und 23.00 Uhr Kurz- und Mittelstreckenflüge, die vom größten deutschen Flughafen Frankfurt abfliegen. Das teilte die Vereinigung Cockpit am Donnerstag mit.

Betroffen seien Flüge der Lufthansa mit den Flugzeugtypen Airbus A320-Family, Boeing B737 und Embraer mit Abflügen vom Flughafen Frankfurt, hieß es.

Wie viele Flüge damit insgesamt betroffen sind, war zunächst unklar. „Wir nehmen die Streikankündigung der Vereinigung Cockpit mit großem Unverständnis zur Kenntnis“, sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Cockpit erklärte, jederzeit „einigungsbereit“ zu sein, um Streiks abzuwenden.

Der Ausstand dürfte die AUA-Mutter Lufthansa und ihre Passagiere empfindlich treffen, da der Freitag ein wichtiger Reisetag ist und an dem Wochenende die Schulferien in mehreren deutschen Bundesländern - in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland - enden. Die Lufthansa-Sprecherin kritisierte den Streik als „nicht nachvollziehbare Zumutung“. Die Airline werde schnellstmöglich auf ihrer Internetseite einen Ersatzflugplan veröffentlichen.

Hintergrund des Streiks ist der seit längerem schwelende Tarifkonflikt. Dabei geht es um die Übergangsversorgung für Lufthansa-Piloten.

Erst am vergangenen Freitag hatte die Gewerkschaft den Billigflieger Germanwings sechs Stunden lang bestreikt. Dadurch waren 116 von 164 Flügen ausgefallen. Von den Ausfällen waren rund 15.000 Passagiere betroffen.

Die Gewerkschaft will in dem Tarifkonflikt größere Einschnitte bei den Vorruhestandsregelungen für die rund 5.400 Kapitäne und Co-Piloten verhindern. Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen. Beide Seiten hatten sich gegenseitig für das Scheitern der bisherigen Verhandlungen verantwortlich gemacht.

Auch Kunden der Deutschen Bahn müssen weiter mit Streiks rechnen. Allerdings hatten die Piloten und die Lokführer mitgeteilt, nicht gleichzeitig die Arbeit niederzulegen.

Einen neuen konkreten Streiktermin nannte die Lokführergewerkschaft GDL bisher nicht. Ihren Warnstreik am Montag hatte sie 14 Stunden vorher angekündigt. Die GDL ringt mit der Bahn darum, eigenständig für das Zugpersonal Tarifverhandlungen führen zu können. Sie verlangt für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld und eine verringerte Wochenarbeitszeit. Ihr dreistündiger Warnstreik hatte am Montagabend Zehntausende Fahrgäste und den Güterverkehr getroffen. (APA/dpa/Reuters)