Die Anwesenheit des Abwesenden
Innsbruck – In Bianca Larchs Bildern bröckelt es dekorativ, zerfallen Kleider, löst sich der Putz von den Wänden, rollen sich vergilbte Tape...
Innsbruck –In Bianca Larchs Bildern bröckelt es dekorativ, zerfallen Kleider, löst sich der Putz von den Wänden, rollen sich vergilbte Tapeten auf. Die Ausstellung der jungen Tirolerin in der Galerie im Andechshof ist die erste der Absolventin der Fotoklasse an der Wiener Angewandten in ihrer Heimat. „Here sometimes there“ ist ihr Titel, der allerdings mehr verspricht als er hält. Es gehe ihr um das Sichtbarmachen von Atmosphären unterschiedlicher Qualitäten, ein Changieren zwischen Transparenz und Sichtbarkeit, erklärt die 27-Jährige ihr Konzept.
Dazu hat Larch in morbider Schönheit zerfallende Räume fotografiert und auf Körper bzw. deren Kleider projiziert. Die in ihrer Opulenz wiederum aus einer anderen Zeit zu stammen scheinen, während die Körper, die in ihnen stecken, zwar sehr lebendig, aber weitestgehend ausgeblendet sind. Das Ergebnis dieses Spiels mit Überlagerungen sind auf große Formate aufgeblasene Prints, die dem gestellten Anspruch etwa nach der „Anwesenheit des Abwesenden“ allerdings nur sehr oberflächlich gerecht werden, worüber auch ihre durchaus vorhandenen ästhetischen Qualitäten nicht hinwegtrösten.
Bianca Larch arbeitet gern seriell, reizt ein Thema in diversen Facetten aus. Etwa in kleinen Bildchen, in denen Körper in pelzige oder wattige Hüllen schlüpfen oder sich unter einem bunten Blumenmuster in vollendeter Schönheit auflösen. (schlo)