Rebellen und Präsident in Mosambik unterzeichnen Friedensabkommen
Maputo (APA/AFP) - Nach zweijährigen Kämpfen haben Präsident und Rebellen in Mosambik einen Friedensvertrag besiegelt. Staatschef Armando Gu...
Maputo (APA/AFP) - Nach zweijährigen Kämpfen haben Präsident und Rebellen in Mosambik einen Friedensvertrag besiegelt. Staatschef Armando Guebuza und Rebellenführer Afonso Dhlakama unterzeichneten am Freitag vor zahlreichen ausländischen Diplomaten und Würdenträgern einen Friedensvertrag. Anschließend umarmten sich die beiden unter lautem Jubel und Applaus der Zuschauer.
Die Rebellenbewegung Renamo hatte vor zwei Jahren den Kampf gegen die Staatsgewalt aufgenommen und seit April 2013 auch den Straßen- und Schienenverkehr auf der wichtigsten Nord-Süd-Achse des Landes attackiert. Sie lieferte sich einen Machtkampf mit der Befreiungsfront von Mosambik (Frelimo), die seit der Unabhängigkeit im Jahr 1975 die Regierung stellt.
Beide Gruppen fochten bis zum Jahr 1992 über 16 Jahre lang einen blutigen Bürgerkrieg aus, in dem etwa eine Million Menschen getötet wurden. Die Renamo entwickelte sich anschließend zur wichtigsten Oppositionspartei des verarmten Landes, schaffte es bei Wahlen aber nie an die Macht.
Rebellenführer Dhlakama hatte am Donnerstag sein Versteck im Buschland verlassen und war in einem symbolischen Schlusstrich unter den zweijährigen Aufstand nach Maputo zurückgekehrt. Am Freitag begrüßte er das Friedensabkommen als „wichtigen Schritt“. Er hoffe, dass damit ein „Ende des Ein-Parteien-Staats“ erreicht werden könne.
Laut den Vereinbarungen des Abkommens sollen die Renamo-Kämpfer in die regulären Streitkräfte integriert werden. Die Renamo-Partei soll zudem stärker in den Behörden zur Beaufsichtigung der Wahlen vertreten sein.
Die unruhige Lage hatte in den vergangenen zwei Jahren Investoren von Mosambik ferngehalten. Das Land gehört zu den am wenigsten entwickelten der Erde, die verarmte Bevölkerung lebt hauptsächlich von Landwirtschaft. In jüngster Zeit wurden jedoch Kohle- und Gasvorkommen entdeckt. Sollten die Vorkommen ausgebeutet werden können, könnte Mosambik zum viertgrößten Gasproduzenten der Welt nach Russland, dem Iran und Katar werden.