Fußball: Gedränge in der ÖFB-Zentrale - Baumgartlinger gerüstet

Wien (APA) - Mehrere Positionen sind im Aufstellungspuzzle von ÖFB-Teamchef Marcel Koller für den Auftakt der EM-Qualifikation am Montag (20...

Wien (APA) - Mehrere Positionen sind im Aufstellungspuzzle von ÖFB-Teamchef Marcel Koller für den Auftakt der EM-Qualifikation am Montag (20.45 Uhr/live ORF eins) in Wien gegen Schweden noch offen. Eine davon ist jene im defensiven Mittelfeld neben David Alaba. Nach dem Ausfall von Veli Kavlak kommen dafür neben Christoph Leitgeb auch die kampfkräftigen Julian Baumgartlinger und Stefan Ilsanker infrage.

Baumgartlinger hatte sich im Juni mit seinem ersten Länderspieltor in Tschechien (2:1) eindrucksvoll von einer Knieverletzung zurückgemeldet, die ihn zuvor monatelang außer Gefecht gesetzt hatte. „Es war unglaublich wichtig für mich, dass ich Ende der vergangenen Saison noch gespielt habe“, erklärte der Mainz-Legionär. „Das Länderspiel war natürlich das Sahnehäubchen.“

Dadurch nahm der 26-Jährige viel positive Energie mit in die Vorbereitung. In Mainz ist er auch beim neuen Trainer Kasper Hjulmand, der einige Umstellungen vorgenommen hat, im Zentrum gesetzt. „Ich fühle mich fit, wie vor meiner Verletzung“, sagte Baumgartlinger. „Für den Kopf ist auch wichtig, dass mir der Trainer in Mainz sofort wieder das Vertrauen gegeben hat.“ Nach zwei Runden halten die Mainzer bei zwei Remis.

Im Länderspiel gegen Schweden könne die Zielvorgabe nur Sieg lauten. „Es zählt von der ersten Sekunde an“, betonte Baumgartlinger. „Wir müssen über die kämpferischen Werte ins Spiel kommen.“ Auf den Leistungen der vergangenen WM-Qualifikation könne man aufbauen. „Auch in den beiden Spielen gegen Schweden haben wir viel richtig gemacht.“ Beide endeten mit 2:1-Siegen für das Heimteam, ins Play-off zogen aber die Schweden ein.

Baumgartlinger glaubt an einen Reifeprozess. „Wir sind als Team gewachsen. Wir haben einen Kader, der internationale Erfahrung hat, sowohl auf Länderspiel- als auch auf Clubebene“, sagte der Salzburger. Dadurch könne man auch mit unvorhersehbaren Situationen im Spiel besser umgehen. Baumgartlinger: „Wir wissen jetzt, wie wir auf Negativmomente reagieren müssen. Ich glaube schon, dass wir in der letzten Quali reifer geworden sind.“

Mittlerweile sei das Team auch in der Breite gut besetzt, gerade im Defensivbereich. „Wir haben im zentralen Mittelfeld eine sehr hohe Konkurrenz, das ist für uns als Gruppe gut“, meinte Baumgartlinger. „Davon profitieren alle, die Qualität ist herausragend.“ Über die Tatsache, mit Alaba wie Schwedens Zlatan Ibrahimovic über einen Spieler von Weltformat zu verfügen, sei man besonders froh.

Ähnlich äußerte sich Ilsanker über seinen potenziellen Nebenmann. „David strahlt eine unglaubliche Ruhe aus, auch in schwierigen Momenten“, erklärte der Salzburg-Mittelfeldspieler. Ein Einsatz gegen Schweden wäre sein Karrierehöhepunkt. Bisher ist der 25-Jährige im ÖFB-Team nur in den beiden jüngsten Tests gegen Island (1:1) und Tschechien zum Einsatz gekommen.

„Wir haben nicht nur auf meiner Position, sondern im ganzen Kader eine extrem hohe Qualität“, meinte Ilsanker. „Der Teamchef wird es nicht leicht haben, am Montag die elf Richtigen zu finden.“ Das gilt nicht zuletzt für die Innenverteidigung, in der auch Sebastian Prödl zur Verfügung steht. Der Bremen-Legionär absolvierte am Freitagvormittag wie der zuletzt ebenfalls leicht angeschlagene Stuttgart-Angreifer Martin Harink das volle Trainingsprogramm.