Ukraine - Separatistenführer in Donezk ordnete Feuerpause an

Minsk/Moskau (APA/dpa) - Der prorussische Separatistenführer Andrej Sachartschenko im ostukrainischen Donezk ordnete eine Feuerpause an. Die...

Minsk/Moskau (APA/dpa) - Der prorussische Separatistenführer Andrej Sachartschenko im ostukrainischen Donezk ordnete eine Feuerpause an. Die Einigung bedeute aber nicht, dass die Aufständischen ihr Ziel einer Abspaltung von der Ukraine aufgäben, sagte ein weiterer Separatistenführer in Luhansk (Lugansk) russischen Agenturen zufolge.

Moskau begrüßte die von den Konfliktparteien in der Ostukraine vereinbarte Waffenruhe und richtete mahnende Worte an beide Seiten. Russland hoffe darauf, „dass sämtliche Elemente des Dokuments und der geschlossenen Vereinbarungen von allen Parteien Punkt für Punkt befolgt werden“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag laut der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass.

Das Ergebnis der Ukraine-Kontaktgruppe gehe auf Initiativen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen ukrainischen Kollegen Petro Poroschenko zurück. „Moskau hofft, dass der Verhandlungsprozess fortgesetzt wird, um die Krise in der Ukraine vollständig beizulegen“, betonte Peskow.

Vereinbart wurde in Minsk russischen Agenturen zufolge ein Protokoll mit mehreren Punkten, in dem sich beide Seiten auch auf einen Austausch von Gefangenen und auf eine Kontrolle der Feuerpause durch Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) einigten. Diese Aspekte waren auch Teil eines Friedensplans von Russlands Präsident Wladimir Putin.

Poroschenko erteilte seinen Truppen inzwischen den Befehl, das Feuer ab 17.00 Uhr (MESZ) einzustellen. Zudem wies er seine Regierung an, gemeinsam mit der OSZE die Kontrolle der Waffenruhe vorzubereiten. Gespräche über den künftigen Status des Konfliktgebiets Donbass soll es nach Darstellung von Verhandlungsteilnehmern erst zu einem späteren Zeitpunkt geben.

Die Regierung in Kiew betonte, dass die Waffenruhe nach den Bedingungen des Friedensplans ihres Präsidenten Poroschenko umgesetzt werden sollte. Ministerpräsident Arseni Jazenjuk forderte unter anderem einen Rückzug russischer und aufständischer Kämpfer aus der Ostukraine und die Wiederherstellung der Kontrollen an der ukrainisch-russischen Grenze.

Einen Friedensplan von Putin lehnte Jazenjuk ab. Putin hatte unter anderem einen Rückzug aller Bewaffneten und einen Gefangenenaustausch gefordert. Eine Entwaffnung der prorussischen Separatisten sieht Putins Plan indes nicht vor.