Ebola - UN starten Krisenzentrum - Zahl der Toten überstieg 2.000

Freetown/Conakry/Lagos (APA/dpa) - Die Vereinten Nationen haben in New York ein Krisenzentrum zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie eingerichtet...

Freetown/Conakry/Lagos (APA/dpa) - Die Vereinten Nationen haben in New York ein Krisenzentrum zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie eingerichtet. Indes registrierte die WHO bis zum Freitag (5.9.) in Westafrika 3.944 Ebola-Fälle, 2.097 Menschen davon seien gestorben. Die EU stockte die Hilfsgelder von bisher 11,9 Millionen Euro auf 144 Millionen Euro auf.

„Was als Gesundheits-Notsituation begonnen hat, entwickelt sich gerade zur sozialen und wirtschaftlichen Herausforderung für Millionen von Menschen“, sagte UN-Generalsekretär Ban am Freitag in New York nach einem Gespräch unter anderem mit Vertretern der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Weltbank.

„Wir mobilisieren auf allen möglichen Wegen. Heute schicken wir gemeinsam einen internationalen Notruf raus“, sagte Ban. „Das Ziel ist, die Ausbreitung von Ebola in den betroffenen Ländern in den kommenden sechs bis neun Monaten zu stoppen und die internationale Ausbreitung des Virus zu verhindern.“

Ban appellierte an die internationale Gemeinschaft, die von der WHO benötigten 600 Millionen Dollar (etwa 460 Millionen Euro) für die Unterstützung der betroffenen westafrikanischen Länder aufzubringen. Auch mehr Experten würden dringend gebraucht. Fluglinien und Schifffahrtgesellschaften dürften zudem keine Flüge und Schiffslinien nach Westafrika mehr streichen, denn sonst könne nicht ausreichend medizinische Versorgung zu den Betroffenen gelangen.

Die EU stockt ihre Hilfe im Kampf gegen Ebola erheblich auf. Die Unterstützung steige von bisher 11,9 Millionen Euro auf 144 Millionen Euro. Das Geld ist für die betroffenen Länder Guinea, Sierra Leone, Liberia und Nigeria gedacht. Der Löwenanteil von 97,5 Millionen Euro geht an Liberia und Sierra Leone.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) forderte eine umfassende Absicherung der Einsatzkräfte in den Ebola-Krisengebieten. Unterdessen ist in den USA ein dritter Ebola-Patient eingetroffen. Er hatte sich in Liberia angesteckt. Der amerikanische Missionar wurde in eine Klinik im Bundesstaat Nebraska gebracht. Die zwei ersten in den USA behandelten Ebola-Patienten hatten überlebt. In Österreich hat sich der insgesamt fünfte Verdachtsfall indes erneut nicht bestätigt. Der Patient leide nicht an der Seuche, es bestehe aber der Verdacht auf Malaria, teilte das Allgemeine Krankenhaus Linz (AKH) am Freitagabend der APA mit.

In Liberia starb erstmals seit Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika eine Mitarbeiterin der SOS-Kinderdörfer. Die Kinderdorf-Mutter habe sich bei einem Treffen mit ihrer erwachsenen leiblichen Tochter in der Hauptstadt Monrovia mit dem tödlichen Erreger infiziert, teilte die Organisation mit. Die Frau habe im Kinderdorf von Juah Town gearbeitet. Da sie dorthin aber nicht mehr zurückgekehrt sei, hätten sich die Kinder nicht infizieren können.

~ WEB http://www.who.int/en/ ~ APA558 2014-09-05/19:07