Allianz gegen IS hat für USA nichts mit Ereignissen von 2003 gemein

Washington (APA/AFP) - Die internationale Allianz aus den USA, Deutschland und acht anderen Staaten zur Bekämpfung der Jihadistengruppe Isla...

Washington (APA/AFP) - Die internationale Allianz aus den USA, Deutschland und acht anderen Staaten zur Bekämpfung der Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hat nach Ansicht Washingtons nichts mit der Koalition beim Einmarsch in den Irak im Jahr 2003 gemein. „Wir wollen auf keinen Fall, dass dies daran erinnert, was 2003 gemacht wurde“, sagte Außenamtssprecherin Marie Harf am Freitag in Washington.

Die USA wollten nicht, „dass Vergleiche angestellt werden“. Es werde nun „nicht dasselbe Strategienhandbuch“ benutzt, betonte Harf.

Die USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen, Australien, Dänemark, Kanada und die Türkei wollen gemeinsam gegen die IS-Jihadisten vorgehen, die Teile des nördlichen Irak und Syriens kontrollieren. Unter anderem sollen die Verbündeten im Irak militärische Unterstützung erhalten, ausländische Kämpfer nicht länger in das Konfliktgebiet einsickern und die humanitäre Krise gelindert werden. Bodentruppen sollen aber nicht eingesetzt werden.

Die USA flogen seit Anfang August mehr als hundert Luftangriffe gegen die Islamisten im Nordirak. Mehrere Staaten unterstützen zudem die kurdischen Kämpfer in der Region mit Waffen und anderer Ausrüstung. Deutschland will - zusätzlich zu den am Freitag im der Kurdenhauptstadt Erbil angekommenen defensiven Rüstungsgütern - im Lauf des Monats ebenfalls Waffen an die Kurdenmiliz liefern. Nach den USA will auch Kanada die irakischen Sicherheitskräfte mit Militärberatern unterstützen.

Der Einmarsch der USA in den Irak im Jahr 2003 war von einer Koalition aus insgesamt 49 Staaten gestützt worden. Der von US-Präsident George W. Bush begonnene Militäreinsatz war allerdings international hoch umstritten. Ende 2011 zog Bushs Nachfolger Barack Obama die letzten US-Truppen aus dem Irak ab.

Harf betonte am Freitag, die USA hätten bei ihrem Kampf gegen IS keine Pläne für eine „militärischen Koordination“ mit dem Iran. Zu der Frage waren aus dem Iran zuvor widersprüchliche Angaben gemacht worden. Die USA und der Iran unterhalten seit dem Jahr 1980 keine offiziellen Beziehungen.

Damals hatten Anhänger von Ayatollah Ruhollah Khomeini die US-Botschaft in Teheran 444 Tage lang besetzt und 52 US-Bürger als Geiseln genommen. In den vergangenen Jahren stritten sich beide Länder vor allem um das iranische Atomprogramm.