Video-Hit

Tulfes ist total happy: Vier Minuten pure Lebensfreude

Auch die Männer der Freiwilligen Feuerwehr in Tulfes tanzen mit.
© Screenshot YouTube

Ein Internetvideo aus der kleinen Gemeinde am Fuß des Glungezers will den oft grauen Alltag kurz aufhellen. Dafür legt sich beinahe das ganze Dorf ins Zeug.

Von Christoph Mair

Tulfes – „We are from Tulfes“ (Wir sind aus Tulfes) steht am Beginn eines Videos auf der Internetplattform youtube. Was dann in vier Minuten folgt ist pure Lebensfreude: getanzt, geklatscht, geschunkelt, gehüpft.

Die ganze Gemeinde Tulfes ist, so scheint’s auf den Beinen um zur Musikvon „Happy“ des US-amerikanischen Sängers Pharrell Williams zu tanzen. Den Auftakt macht, wie sich’s gehört Bürgermeister Josef Gatt, der sich auf dem Bürosessel an seinem Schreibtisch eine Runde dreht und die Arme in die Luft hebt. Gatt ist einer zweiten Szene mit Amtsleiter Markus Peßnegger am Dacht einer Baustelle im Stil einer Tanzrevue zu sehen.

Doch die gute Laune beschränkt sich nicht auf die Gemeindestube. Es folgen die Feuerwehr, die Fußballer oder der Theaterverein sowie Unternehmen und unzählige Privatpersonen, die sich ausgelassen und kreativ zum Rythmus bewegen: die Briefträgerin tänzelt genauso leichtfüßig um ihr Auto wie Forstarbeiter ihre Äxte im Takt in einen Stamm hauen.

Der kollektive Frohsinn im so genannten New-Soul-Stil ist nicht ganz neu. Es ist mittlerweile schon ein richtiger Trend sich zu „Happy“ auch entsprechend zu bewegen. Dutzende Videos von vielen Orten der Welt beweisen das. Jenes aus der Glungezergemeinde sticht durch seine breite Beteiligung hervor. Den Stein ins Rollen bzw. die Tulfer zum Tanzen brachte Gemeindebuchhalterin Nicole Lechner. Nach dem Vorbild eines Videos aus einem Dorf nahe Mailand, wo ihre Cousine lebt, dachte sich die passionierte Tänzerin: Das muss auch in Tulfes gehen.

Freude und Spaß am Tanz vermitteln

Drei Tage sei sie im Juli mit einer kleinen Kamera durch den Ort und zu Veranstaltungen gezogen um Menschen bei typischen Beschäftigungen zu treffen. „Die Erklärung hat meistens am längsten gedauert“, erinnert sich Nicole Lechner. Die meisten Leute hätten dann auch gerne zugestimmt. Den Theaterverein z.B. habe sie kurz vor einer Aufführung noch zur spontanen Einlage bewogen.

Lechner, die sich heute noch ein Mal pro Woche mit einer Gruppe zum gemeinsamen Tanzen trifft, will mit ihrem Beitrag, die Freude und den Spaß, den sie beim Tanzen verspür vermitteln.

Das sei gelungen, findet auch Ortschef Josef Gatt. „Die Reaktionen, die ich bekomme, sind nur positiv. Den Menschen gefällt die Idee und dass so viele mitgetan haben. Anfängliche Skepsis sei auch bei ihm verflogen. „Ich habe mir gedacht, man kann es notfalls ja auch wieder aus dem Netz nehmen.“ Das ist jetzt nicht mehr nötig.