Chinas Ein-Kind-Politik zur Verhinderung von Bevölkerungsexplosion

Peking (APA/dpa) - China gestattet zwar immer mehr Ausnahmen, aber die Ein-Kind-Politik ist bis heute in Kraft. Sie wurde 1979 eingeführt, u...

Peking (APA/dpa) - China gestattet zwar immer mehr Ausnahmen, aber die Ein-Kind-Politik ist bis heute in Kraft. Sie wurde 1979 eingeführt, um eine Bevölkerungsexplosion zu verhindern. Das wachsende Riesenvolk musste ernährt und die knappen Ressourcen geschützt werden. Daher entschloss sich die Staatsführung zu dem drastischen Schritt.

Ohne die strikte Familienpolitik würden heute in China schätzungsweise 300 Millionen Menschen mehr leben. Wegen Zwangsmaßnahmen und Abtreibungen bei vorgerückter Schwangerschaft wurde die Familienpolitik immer kritisiert. Zuletzt wurde sie zunehmend gelockert. Vergangenen November hatte die Kommunistische Partei die Vorgaben zur Geburtenkontrolle gelockert. Danach dürfen Paare, von denen ein Partner bereits aus einer Ein-Kind-Familie stammt, zwei Kinder haben. Zuvor gab es bereits Ausnahmen, unter anderem für Minderheiten und für Bauern.

Eine Folge der Ein-Kind-Politik sind verwöhnte „kleine Kaiser“, die nach Studien weniger lebenstüchtig sind. Auch gibt es mittlerweile einen starken Männerüberschuss, schon heute finden viele Männer keine Frau mehr. Zwar sind Ultraschalluntersuchungen nicht erlaubt, trotzdem werden Mädchen häufig abgetrieben, weil Buben traditionell bevorzugt werden. Töchter wechseln mit der Heirat in die Familie des Ehemanns.