Konflikte

Bündnis bombardiert IS-Infrastruktur in Syrien

Ein F/A-18 Hornet Jet startet vom Deck des Flugzeugträgers USS George H.W. Bush im Persischen Golf. (Archivfoto)
© EPA/MAZEN MAHDI

Die USA und ihre arabischen Verbündeten attackierten unter anderem eine große Gasanlage.

Aleppo – Das von den USA angeführte internationale Militärbündnis hat in der Nacht zum Montag offenbar weitere Ziele der Jihadistengruppe Islamischer Staat(IS) in Syrien attackiert. Durch die Luftangriffe in den Provinzen Raka und Aleppo wurden unbestätigten Berichten zufolge auch Zivilisten getötet, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.

Die oppositionsnahe Einrichtung stützt sich auf ein weitverzweigtes Netz an Informanten in Syrien, deren Angaben von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden können.

In Aleppo wurden der Beobachtungsstelle zufolge örtliche IS-Kommandozentren zwischen den Ortschaften Minbej und Darabulus attackiert. Auch ein von Zivilisten betriebenes Getreidelager sei zu Schaden gekommen. In Raka wurden Vororte der gleichnamigen Stadt angegriffen, in denen die Jihadisten faktisch ihr syrisches Hauptquartier haben. In der Ortschaft Tal Abyad an der Grenze zur Türkei wurde laut der Beobachtungsstelle eine vom IS als Kommandozentrum genutzte Schule aus der Luft attackiert.

Erdgasanlage unter Beschuss

Zuvor hatte die US-geführte Koalition den Aktivisten zufolge eine wichtige Erdgasanlage in Syrien bombardiert. Demnach griffen Kampfjets am Sonntagabend den Eingang und den Gebetsbereich des Komplexes an, der von den Jihadisten kontrolliert wird. Am Sonntag attackierte das Militärbündnis zudem vier kleinere Raffinerien, wie das US-Nahostkommando (Centcom) mitteilte.

Im Irak attackiert die US-Luftwaffe den IS bereits seit Anfang August, vorige Woche wurde der Einsatz dann auf Syrien ausgeweitet. Washington kann dabei auf breite Unterstützung von arabischen und europäischen Partnern zählen. Nach Frankreich schlossen sich zunächst Großbritannien, Dänemark, Belgien und die Niederlande an. Mit den Angriffen auf Raffinerien will die Koalition die Finanzquellen des IS trockenlegen.

Erdogan erwägt Einsatz von Bodentruppen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat unterdessen bekräftigt, dass sein Land eine militärische Unterstützung für die von den USA angeführte Koalition gegen die Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) erwägt. Beim Weltwirtschaftsforum in Istanbul schloss Erdogan am Sonntag auch einen Einsatz von Bodentruppen nicht aus.

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