Gesellschaft

Obergricht auf dem Weg zum Photovoltaik-Paradies

Aus dem 10-Millionen-Euro-Regionalprogramm des Landes sollen 100 Speicher-Anlagen für regenerativen Strom gefördert werden.

Von Helmut Wenzel

Landeck –Nie mehr eine Stromrechnung bezahlen? Für Privathäuser, Schulen, Gemeindezentren oder auch Betriebe in der Förderregion zwischen Prutz und Nauders könnte dieser Traum wahr werden. Freilich sind Vorleistungen bzw. Investitionen nötig, damit sich Häuslbauer mit dem ersparten Geld einen Urlaub gönnen können.

Weil die Wirtschaftsstrukturen im Obergricht vergleichsweise schwach sind und die Arbeitslosigkeit hoch ist, hat LH Günther Platter ein regionalwirtschaftliches Programm des Landes mit Fördermitteln in Höhe von zehn Mio. Euro initiiert. Gestern Donnerstag hat der Arbeitskreis „Erneuerbare Energie“ beim Regionalmanagement regioL die neuesten Förderprojekte vorgestellt.

„Eine Arbeitsgruppe des Studienganges Europäische Energiewirtschaft hat in unserem Auftrag den Einsatz von Batteriespeichern zur optimierten Eigennutzung von Photovoltaik-Strom untersucht“, schilderte Elisabeth Steinlecher, Energieexpertin beim Regionalmanagemet regioL. Das Ergebnis in Kürz­e: Die Batteriespeicher sind derzeit zu teuer, der energiewirtschaftliche Vorteil ist zu gering. Daher sollen ab nächstem Jahr bis zu 100 Speicher für Eigenverbrauchsanlagen im Ober­gricht aus dem 10-Millionen-Euro-Topf gefördert werden.

„Jede Kilowattstunde an elektrischer Energie, die zu viel produziert und ins Netz eingespeist wird, ist aus Sicht der Betreiber verlorenes Geld“, erläuterte Steinlechner. Regenerativer Strom aus Photovoltaik-Anlagen ist laut Experten dann am effizientesten, wenn er möglichst zu 100 Prozent für den Eigenverbrauch genutzt wird. Doch ganz ohne Strom aus dem öffentlichen Netz würden die Eigenversorger nicht auskommen.

Auch drei größere Photo­voltaik-Anlagen, die auf kommunalen Gebäuden in Fließ, Ried und auf dem Dach der Haushaltsschule in Landeck-Perjen errichtet werden, sollen mit Batteriespeichern bestückt werden. Bei der Straßenbeleuchtung können die Gemeinden ebenfalls Geld sparen. Laut regioL-Geschäftsführe­r Geral­d Jochum wird effizient­e LED-Beleuchtung im Ober­gricht bis zu 40 Prozent gefördert. Schließlich fließen Fördermittel in Vorleistungen für kommunale Kleinkraft- und Trinkwasserkraftwerke. Kosten von maximal 50.000 Euro können zu 70 Prozent gefördert werden.

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