Formel 1

Marussia hat in der Formel 1 keine Zukunft mehr, Caterham hofft

Der Rennstall Marussia verschwindet in der Formel 1 von der Bildfläche.
© imago sportfotodienst

200 Mitarbeiter von Marussia stehen plötzlich ohne Job da. Caterham hofft mittels Crowdfunding beim letzten Rennen in Abu Dhabi starten zu können.

London – Das insolvente Team Marussia hat in der Formel 1 keine Zukunft mehr. Die vage Hoffnung, bis Fristablauf am Freitag noch Gelder von zwei potenziellen Investoren zu erhalten, hat sich zerschlagen. Der Insolvenzverwalter des russischen Rennstalls, Geoff Rowley, teilte britischen Medien mit, es seien keine finanziellen Mittel mehr geflossen.

200 Angestellte ohne Job

„Es ist zweifelsohne sehr bedauerlich, dass ein Unternehmen mit einem so großen Interesse weltweit und in Großbritannien sein Geschäft aufgeben und schließen muss“, sagte Rowley. Alle 200 Angestellten des im englischen Banbury ansässigen Rennstalls verlieren nun ihre Arbeit. Marussia fuhr erst seit 2012 unter diesem Namen in der Königsklasse des Motorsports. Eine Investorengruppe hatte vor zwei Jahren das Virgin-Team des Unternehmers Richard Branson übernommen.

Marussia hatte wie Caterham vor dem Grand Prix der USA Insolvenz angemeldet. Beide Teams konnten am vergangenen Sonntag in Austin und auch an diesem Wochenende in Sao Paulo wegen ihrer riesigen finanziellen Probleme nicht starten. Marussia wollte aber beim Saisonfinale am 23. November in Abu Dhabi wieder antreten.

Die Notlage der beiden Teams hatte in der Formel 1 eine heftige Debatte über die Verteilung der Einnahmen ausgelöst. Chefvermarkter Bernie Ecclestone hatte daraufhin Fehler zugegeben und Änderungen avisiert, sollten die großen Teams entsprechende Zugeständnisse machen.

Marussia aber ist damit nicht mehr zu retten. Erst vor wenigen Tagen hatte das Team noch unter dem Namen F1 Manor für die kommende Formel-1-Saison gemeldet. Offensichtlich konnte Marussia aber auch die dafür erforderlichen Gebühren nicht aufbringen.

Crowdfunding soll Caterham retten

Caterham hofft hingegen noch auf ein Antreten beim Saisonfinale am 23. November in Abu Dhabi. Mittels Crowdfunding über die Website www.crowdcube.com/caterham (Minimumbetrag 10 Pfund) sollen binnen einer Woche die dafür nötigen 2,35 Millionen Pfund (2,99 Mio. Euro) gesammelt werden, hieß es in einer Teamaussendung am Freitag.

Ein Start beim letzten Saisonlauf in zwei Wochen ist für Caterham enorm wichtig, weil der Rennstall dadurch vielleicht noch gerettet werden könnte. Durch die Vergabe doppelter Punkte in Abu Dhabi könnte das Nachzüglerteam noch Platz neun in der Konstrukteurswertung erobern. Dieser würde rund 20 Millionen Euro zusätzlich an Preisgeld bringen. (APA)