Kabarett

Nationalbibliothek erhält Nachlass von Gerhard Bronner geschenkt

Der Nachlass umfasst elf große Kartons mit Texten aus berühmten Fernseh-, Radio- und Bühnen-Produktionen wie „Dampfradio“, „Guglhupf“ und „Das Zeitventil“.

Wien – Die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) erhält von dessen Erben den Nachlass des Kabarettisten Gerhard Bronner (1922-2007) geschenkt. Er umfasst zahlreiche Texte und Bilder aus Leben und Laufbahn des Künstlers, darunter Materialien zur Radio-Kabarettserie „Guglhupf“ mit Peter Wehle, Kurt Sobotka und Lore Krainer, hieß es in einer Aussendung.

Bronner prägte wie kaum ein anderer die heimische Kabarettszene der Nachkriegszeit. Nummern wie „Der g‘schupfte Ferdl“, „Der Bundesbahnblues“ oder „Der Papa wird‘s schon richten“ wurden über Jahrzehnte zu echten Klassikern. Der Sohn jüdischer Eltern musste 1938 aus Österreich fliehen, kehrte aber zehn Jahre später nach Stationen in der Tschechoslowakei und Palästina nach Wien zurück, wo seine Karriere als Musiker, Komponist, Kabarettist und Autor begann.

Der Nachlass umfasst elf große Kartons mit Texten aus berühmten Fernseh-, Radio- und Bühnen-Produktionen wie „Dampfradio“, „Guglhupf“ und „Das Zeitventil“. Zudem seien Gemeinschaftsarbeiten mit unter anderem Elfriede Ott, Eva Pilz und Michael Kehlmann dokumentiert sowie die Tätigkeit Bronners als Bearbeiter von Musicals wie „A Chorus Line“ oder „My Fair Lady“. Beinhaltet sind auch Lebensdokumente wie Fotos sowie Unterlagen zur Steueraffäre rund um Bronners Übersiedlung nach Florida Ende der 1980er-Jahre bzw. Musik- und Video-Kassetten, Floppy-Discs und CDs, darunter etwa 150 „Guglhupf“-Aufnahmen aus den 1980er-Jahren.

Bereits in den Beständen der ÖNB befindet sich die Originalhandschrift des „Gschupften Ferdl“. Dieser 1952 entstandene Klassiker des Kabarettliedes kam bereits 1972 als persönliche Schenkung Bronners an die Bibliothek. (APA)