HCB - Zementindustrie mit „Standards wie Müllverbrennungsanlagen“
Klagenfurt/Wien (APA) - Mit der Affäre um vermutlich durch Verbrennung von Blaukalk in einem Zementwerk verursachte HCB-Belastungen in Kärnt...
Klagenfurt/Wien (APA) - Mit der Affäre um vermutlich durch Verbrennung von Blaukalk in einem Zementwerk verursachte HCB-Belastungen in Kärnten ist eine Diskussion um Genehmigung und Kontrolle von Industrieanlagen ins Rollen gekommen. „Für uns gelten dieselben Standards wie für Müllverbrennungsanlagen“, hielt Felix Friembichler, Geschäftsführer der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, am Montag dazu fest.
Die Grünen hatten am Sonntag in einem APA-Interview als Konsequenz aus dem Umweltskandal ein Maßnahmenpaket gefordert. Potenziell gefährliche Industrieanlagen sollten in einem Verfahren bzw. von einer Behörde zugelassen und überwacht werden. „Die Mitverbrennung von gefährlichen Abfällen in Zementwerken sollte gestoppt werden. Wir haben genug Kapazitäten in den eigentlichen Müllverbrennungsanlagen“, forderte Bundessprecherin Eva Glawischnig.
Die Abfallverbrennungsverordnung des Umweltministeriums gelte sowohl für reine Müllverbrennungsanlagen als auch für Zementwerke und sei eines der strengsten Regelwerke in der EU, betonte Friembichler. Zementwerke hätten noch zusätzliche Kontrollen der zur Verbrennung gelangenden Abfälle durchzuführen. Die Kontrollen könnten aber „auch noch verbessert werden“, meinte Friembichler. Der Vorschlag der Grünen für eine Vereinheitlichung des Anlagenrechts sei jedenfalls verfolgenswert. Für bessere Überwachung brauche es aber vor allem eine bessere personelle Ausstattung der zuständigen Landesbehörden.