Inderin soll auf Scheiterhaufen des Ehemannes gesprungen sein
Neu-Delhi (APA/dpa) - Ein 65 Jahre alte Witwe soll in Indien auf den Scheiterhaufen ihres toten Ehemanns gesprungen sein. Es handelt sich na...
Neu-Delhi (APA/dpa) - Ein 65 Jahre alte Witwe soll in Indien auf den Scheiterhaufen ihres toten Ehemanns gesprungen sein. Es handelt sich nach Berichten indischer Medien um einen Fall von Sati, einer Jahrhunderte alten hinduistischen Tradition, wonach Frauen mit ihren Männern sterben. Die Polizei sprach am Montag lediglich von Selbstmord. Sati ist nach indischem Recht verboten.
Der Mann sei am Samstag im Dorf Parmania im nordindischen Bihar nach einem Krebsleiden gestorben, sagte der örtliche Polizeichef Pankaj Sinha. Die Familie habe ihn nach einer hinduistischen Zeremonie in der Nähe des Dorftempels verbrannt. Dann seien die Angehörigen zur rituellen Waschung an den Brunnen gegangen. Später sei der verbrannte Leichnam der Ehefrau auf dem Scheiterhaufen gefunden worden. „Es scheint keine Zeugen zu geben“, sagte Sinha.
Im Mittelalter wurden Frauen, die im Feuer ihres Mannes starben, als Sati (übersetzt: reine Frau) glorifiziert. Noch immer gibt es in Nordindien Tempel, die solchen Frauen gewidmet sind. Heute ist Sati kaum noch üblich. Die UN-Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen, Rashida Manjoo, sagte im vergangenen Jahr, sie habe aber einzelne Fälle von Sati gefunden. Zahlreiche Witwen werden auch heute noch von ihren Familien verstoßen und leben ein ärmliches Leben.