Euregio

Nächste Haltestelle: Trient, mehr Züge nach Bozen

Die Zugverbindungen nach Bozen wurden verbessert, die nach Trient sollen folgen. Nach Lienz gibt es täglich 33 Öffi-Verbindungen.

Bozen, Innsbruck – Am Bahnsteig 1 am Innsbrucker Hauptbahnhof nahm gestern die Euregio Gestalt an: Bozen soll mit neuen Direktverbindungen näher an Innsbruck rücken, Lienz alles andere als zu kurz kommen. Landeshauptmann Günther Platter, sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher und die Verkehrslandesräte Ingrid Felipe (Tirol) und Florian Mussner (Südtirol) stellten vor Ort vor dem extra geparkten Zug die neuen Fahrpläne und das neue Tarifmodell vor.

Ziel beider Landesregierungen ist, dass die Europaregion nicht nur auf dem sprichwörtlichen Papier existiert, sondern sich im Fahrplan wiederfindet. Seit 14. Dezember fahren fast stündlich Direktzüge von Franzensfeste über Innichen nach Lienz. Morgens und abends verkehren Direktzüge zwischen Bozen und Innsbruck. Für das grenzübergreifende Mobilitätskonzept stelle Tirol 3,7 Millionen Euro bis 2019 zur Verfügung, betonte LH und Finanzreferent Günther Platter. Südtirol legt noch einmal 4,3 Millionen Euro dazu. „Als nächstes Ziel streben wir eine stündliche direkte Verbindung Trient-Bozen-Innsbruck an.“

Während früher die Ticketpreise dies- und jenseits des Brenners unterschiedlich waren, „gibt es jetzt ein Ticket, egal, wo man es kauft“, meinte Landeshauptmann Kompatscher. Eine Fahrt von Innsbruck nach Bozen kostet 19,40 Euro, eine nach Lienz 22,70 Euro. Mit Vorteilscard wird’s billiger.

Während die Tiroler und die Südtiroler Landesregierung immer wieder betonen, dass auch Osttirol sehr gut an Innsbruck angebunden sei, halten die Oppositionsparteien dies- und jenseits des Brenners am Direktzug von Innsbruck nach Lienz fest. Dessen Wirtschaftlichkeit werde geprüft, erklärte Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne): „Ad acta gelegt ist der Direktzug daher für mich nicht.“ Platter und Kompatscher verwiesen ihrerseits auf die Beschlüsse des Dreierlandtages in Schwaz. Dort hatte man sich darauf geeinigt, zu prüfen, ob sich der Zug überhaupt rechnet. Seit einem Jahr verkehrt ein Direktbus. Dieser werde sehr gut angenommen, sagt die Landesregierung, der Bus stehe im Stau, sagt die Opposition.

Vereintes Ziel der Landesregierungen ist jedenfalls, mehr Süd-, Nord- und Osttiroler zum Umsteigen zu motivieren. Sowohl dies- als jenseits des Brenners sind die Fahrgastzahlen gestiegen. Zwischen Innsbruck und Jenbach sind beispielsweise um 50 Prozent mehr Pendler unterwegs. Zwischen Jenbach und Telfs pendeln täglich 40.000 Tirolerinnen und Tiroler. Die S-Bahn werde sehr gut angenommen. Für die nächsten beiden Jahre hat die schwarz-grüne Landesregierung das Budget für die Öffis von rund 85 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro erhöht. (aheu)

Abfahrtszeiten der neuen Direktzüge:

Bozen - Innsbruck

Abfahrt Bozen um 7.32 Uhr und um 20.31 Uhr

Ankunft Innsbruck um 9.38 Uhr und um 22.30 Uhr

Abfahrt Innbruck um 6.22 Uhr und um 21.00 Uhr

Ankunft Bozen um 8.23 Uhr und um 22.59 Uhr

Franzensfeste – Lienz

Abfahrten in Franzensfeste um 5.47 Uhr (werktags), danach stündlich zwischen 6.50 Uhr und 18.50 Uhr;

Ausnahme:

für Zug mit Abfahrt in Franzensfeste um 11.50 Uhr

Weiterfahrt nach Lienz nur an Samstagen, Sonn- und Feiertagen.

Abfahrten in Lienz stündlich zwischen 5.50 Uhr und 19.50 Uhr;

Ausnahme:

der Zug mit Abfahrt um 11.50 Uhr in Lienz bis Innichen fährt nur an Samstagen, Sonn- und Feiertagen.

Innsbruck-Lienz

13 tägliche Verbindungen über Franzensfeste mit 3.43 Stunden Fahrzeit

Zwölf tägliche Verbindungen über Kitzbühel mit Bus und Zug mit zwischen 3.10 Stunden und 3.30 Stunden Fahrzeit

Acht tägliche Direktbus-Verbindungen zwischen Lienz und Innsbruck mit 2,5 Stunden Fahrzeit.

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