Islamgesetz - Sanac „gelassen“ gegenüber Rücktrittsforderungen
Wien (APA) - Der in den vergangenen Tagen etwa durch die Muslimische Jugend (MJÖ) attackierte Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft...
Wien (APA) - Der in den vergangenen Tagen etwa durch die Muslimische Jugend (MJÖ) attackierte Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), Fuat Sanac, zeigt sich „gelassen“ gegenüber den Rücktrittsforderungen. „Diese kommen von einem Verein, der bei den letzten Wahlen nur einen einzigen Delegierten aufbrachte“, konterte er am Montag in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA.
Die MJÖ habe lediglich 50 Mitglieder für die IGGiÖ melden können und damit nur eine Delegierte erhalten, stellte Sanac in den Raum. „Trotzdem hat diese Person durch mich einen Platz im Obersten Rat bekommen. Dort ist der Ort für inhaltliche Debatten“, meinte er weiter. Die Position des Präsidenten sei zudem nicht durch Zuruf von außen bestimmt, sondern durch einen demokratischen Wahlprozess.
Zu kritischen Meldungen der Religionsgemeinden in Oberösterreich und Salzburg meinte Sanac: „Die privaten Meinungen zweier Vorsitzender von Religionsgemeinden wurden per Facebook verbreitet. Es entspricht weder der Verfassung der IGGiÖ, noch einem ordentlichen Vorgehen diese völlig eigenmächtig abzugeben. Das ist inakzeptabel.“
Auch Kritik an den Verbänden Islamische Föderation Wien und Atib wies der IGGiÖ-Präsident scharf zurück. Diese leisteten seit geraumer Zeit für die Erhaltung der Strukturen in der IGGIÖ ihren konstruktiven Beitrag und unterstützten Veranstaltungen und Projekte der IGGIÖ. „Es spricht für ein sehr eigenartiges Demokratieverständnis, wenn eine Organisation mit einem einzigen Mandat Vereine, die gemeinsam weit über 100 Mandatarinnen und Mandatare stellen, dermaßen unqualifiziert attackiert.“
Sanac spricht von „öffentlichen Verunglimpfungen“ gegen Mitglieder beider Dachverbände, die IGGIÖ und sich selbst und stellt sich die Frage, „ob dahinter der Wunsch steht, die religiöse Vertretung der Muslime nachhaltig zu schädigen“.