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Bauern fordern mehr Subventionen

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Wien – Die Bauerneinkommen in Österreich sind heuer trotz größerer Erntemengen und höherer Milchproduktion real um 2,4 % gesunken. Als Haupt...

Wien –Die Bauerneinkommen in Österreich sind heuer trotz größerer Erntemengen und höherer Milchproduktion real um 2,4 % gesunken. Als Hauptgründe nannte die Statistik Austria Preisrückgänge und geringere Agrarförderungen. Der Sektor lebt hauptsächlich von Subventionen. Der Großteil der Agrareinkommen – 69 % – stammt aus Agrarförderungen, obwohl diese gegenüber 2013 um 5,4 % gesunken sind. Der ÖVP-Bauernbund forderte nun mehr Subventionen. Es sei „den Landwirten nicht erklärbar, dass bei sämtlichen Lohnrunden Jahr für Jahr die Einkommen anderer Berufsgruppen steigen“, meinte Bauernbund-Präsident Jakob Auer, während die Bauern Einkommensverluste hinnehmen müssten. Was Auer vergisst: Landwirte sind selbstständig.

Das Einkommen der Landwirtschaft je Arbeitskraft ging das dritte Jahr in Folge zurück. Davor hatte es aber auch Jahre mit starken Zuwächsen gegeben, sodass das Faktoreinkommen je Arbeitskraft heute real um 5,7 % höher ist als vor zehn Jahren und nominell um 26,3 %. Das liegt daran, dass die Anzahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft seit 2004 von 151.000 auf 120.000 gesunken ist. Der heurige Rückgang wird auf 1,7 % geschätzt.

Insgesamt hat die heimische Landwirtschaft heuer Güter und Dienstleistungen im Wert von rund 7 Mrd. Euro produziert, um 0,5 % weniger als 2013. Die Ernte war – außer im Weinbau – deutlich höher als im Vorjahr. Allerdings gaben die Erzeugerpreise nach. In den 28 EU-Ländern ist das landwirtschaftliche Realeinkommen heuer um 1,7 % gesunken, seit 2005 um 34,4 % gestiegen. Am meisten profitiert haben in den letzten zehn Jahren die neuen EU-Länder: Bauerneinkommen in der Slowakei, Ungarn und Bulgarien haben sich verdoppelt. (APA)