Gefährliche Silvesterknallerei: Kampagnenstart in steirischen Schulen
Graz (APA) - Vier von zehn Österreichern lassen es zum Jahreswechsel ordentlich krachen. Durch falschen Umgang von Feuerwerksraketen, Knalle...
Graz (APA) - Vier von zehn Österreichern lassen es zum Jahreswechsel ordentlich krachen. Durch falschen Umgang von Feuerwerksraketen, Knallern und Böllern werden jährlich dabei aber auch an die 600 Unfälle gezählt, so der steirische Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ). In der Steiermark sollen ab sofort schon Schüler ab der fünften Schulstufe durch eine neue Unterrichtshilfe die richtige Handhabung lernen.
Unfälle durch Feuerwerkskörper sind weltweit eine regelmäßige und dramatische Begleiterscheinung beim Zünden von Feuerwerksraketen, Böllern oder Krachern. Erfahrungsgemäß würden Verbote nur wenig helfen. Besser sei es, Kinder und Jugendliche altersgerecht über den Umgang mit pyrotechnischen Gegenständen zu instruieren und während der Verwendung gut zu beaufsichtigen, meinten die Experten der steirischen Umwelt-Abteilung am Montag.
Selbst sogenannte „Schweizer Kracher“ führen immer wieder zu schweren Verletzungen, wenn sie in der Hand oder nahe am Körper explodieren. Verbrennungen, Verlust von Gliedmaßen, Augen- und Ohrenschäden seien die häufigsten Unfallfolgen. Auf keinen Fall solle an Feuerwerkskörpern „herumgebastelt“ werden, oder „Eigenkreationen“ angefertigt werden. Brennt ein Feuerwerkskörper nicht ab, sollte man sich frühstens nach 20 - 30 Minuten nähern und keinesfalls Nachzündversuche unternommen werden. Die Blindgänger sollten mit Wasser übergossen und im Hausmüll entsorgt werden, entnimmt man u.a. dem steirischen Unterrichtsbehelf.
Neben der Gefahr am eigenen Leib hat die winterliche Knallerei aber auch immense Auswirkungen auf die Umwelt - und somit indirekt auch wieder auf den Menschen, schilderte Gerhard Semmelrock von der steirischen Landesverwaltung: „Die Feuerwerke zu Silvester hinterlassen eine enorme Feinstaubbelastung an zwei bis drei Folgetage mit Grenzwertüberschreitungen um das Drei- bis Vierfache“, erklärte Semmelrock.
„Ziel ist es nicht, Silvesterraketen oder Böller per se zu verbieten. Es geht aber darum, das Bewusstsein für die Gefahren und die Auswirkungen von pyrotechnischen Gegenständen auf die Gesundheit, die Umwelt und die Tierwelt zu schaffen“, schilderte Landesrat Kurzmann bei der Präsentation des mehr als 50-seitigen Unterrichtsbehelfs. Er kann kostenlos über die Homepage des Umweltbildungszentrums Steiermark (UBZ) heruntergeladen werden.
( S E R V I C E - Kostenloser Download des Unterrichtsmaterials für Lehrer und auch interessierte Erwachsene online unter http://www.ubz-stmk.at/feuerwerk)