Wiener Börse (Nachmittag) - ATX zurück in der Verlustzone
Wien (APA) - Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, am Nachmittag bei schwachem Volumen mit leichterer Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 1...
Wien (APA) - Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, am Nachmittag bei schwachem Volumen mit leichterer Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.129,59 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 7,11 Punkten bzw. 0,33 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,34 Prozent, FTSE/London +0,11 Prozent und CAC-40/Paris +0,46 Prozent.
Nach einem recht versöhnlichen Wochenstart, bei dem der ATX etwas deutlicher als die übrigen Handelsplätze in Europa im Plus gestartet war, drehte der heimische Leitindex bis zum frühen Nachmittag ins Minus. Die anderen europäischen Börsen verteidigten mehrheitlich ihre Gewinne und wurden dabei von einem Ende der Talfahrt beim Ölpreis unterstützt.
Doch negative Konjunkturmeldungen bremsten zum Wochenbeginn eine deutlichere Erholungsbewegung: So wurde bereits vor Börsenstart bekannt, dass Chinas Notenbank im kommenden Jahr mit einem neuerlichen Rückgang des Wirtschaftswachstums auf 7,1 Prozent rechnet. In Japan hat sich trotz der Wiederwahl von Premier Shinzo Abe die Stimmung der Großindustrie verschlechtert.
Auch der Russland-Konflikt ist weiter von einer Entspannung entfernt: Am Wochenende hatte der US-Senat ein Gesetz zu Waffenlieferungen an die Ukraine und neuen Sanktionen gegen Russland bestätigt. Die Senatoren stimmten am Samstagabend einstimmig für den „Ukraine Freedom Support Act“. Infolge rutschte der Rubel erneut auf ein Rekordtief, woran auch die Erholung der Ölpreise nichts änderte. Die Analysten der Sberbank werten den Schritt der USA als „negativ für das Sentiment“.
Börsianer sehen jedoch all diese Ereignisse neben der am Mittwoch bevorstehenden Zinssitzung der US-Notenbank Fed als nebensächlich an. Sie erhoffen sich einmal mehr Indizien, wann im kommenden Jahr die Zentralbank ihre Niedrigzinsphase beenden wird.
Die Erholung der Ölpreise stützte die Branchenvertreter auch an der Wiener Börse: So rangierten Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) mit plus 6,36 Prozent an der Spitze der Kurstafel, auch OMV (plus 1,40 Prozent) waren unter den bestgesuchten Papieren zu finden. Beide Werte haben im Zuge des Preisverfalls am Ölmarkt seit Anfang Juli klar an Wert eingebüßt - SBO rund 40 Prozent, OMV in etwa 37 Prozent.
Bei der OMV blicken die Analysten der Erste Group zudem weniger optimistisch ins Jahr 2015, sie senkten ihr Kursziel von 32,70 auf 24,90 Euro und bestätigten ihre Empfehlung „Accumulate“.
Die Aufholjagd der Raiffeisen Bank International (RBI)-Aktien bremste sich im Verlauf ein, dabei waren sie nach einem herben Freitagsminus von knapp 8,5 Prozent im Eröffnungshandel gut gesucht. Sie tendierten im Verlauf um 0,70 Prozent höher bei 13,60 Euro. Die RBI-Aktien waren zum Wochenausklang auf ihren tiefsten Stand seit Februar 2009 gerasselt. Analysten begründeten dies mit dem schwachen Rubel und Ermittlungen gegen die Moskauer RBI-Tochterbank wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Russland-Sanktionen von USA und EU.
Die Titel der Branchenkollegin Erste Group verloren unterdessen 1,05 Prozent. Dabei dürfen sich RBI und Erste Group womöglich schon bald über eine niedrigere Steuerlast in Ungarn freuen. Denn der dortige Premier Viktor Orban will die Bankensteuer 2016 oder spätestens 2017 senken
Ein Minus setzte es auch für voestalpine, die sich um 2,69 Prozent auf 31,29 Euro verbilligten. Die Analysten der Credit Suisse haben ihre Kaufempfehlung „Outperform“ für den Linzer Stahlkonzern gestrichen und votieren nun mit „Neutral“. Ihr Kursziel haben sie ebenfalls von 38,0 auf 35,0 Euro gekappt.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 10.00 Uhr bei 2.157,81 Punkten, das Tagestief lag um etwa 13.15 Uhr bei 2.126,90 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,31 Prozent bei 1.071,97 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 16 Titel mit höheren Kursen, 21 mit tieferen und einer unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 3.653.929 (Vortag: 4.734.065) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 104,235 (111,96) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Raiffeisen mit 774.151 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 21,43 Mio. Euro entspricht.
~ ISIN AT0000999982 ~ APA339 2014-12-15/14:28