Anlaufstelle für Flüchtlinge am Brenner
Bozen, Innsbruck – Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) hat den Umgang mit den Flüchtlingen, die immer öfter in Südtirol strande...
Bozen, Innsbruck –Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) hat den Umgang mit den Flüchtlingen, die immer öfter in Südtirol stranden, nachdem sie von österreichischen Behörden über die Brennergrenze zurückgeschickt werden, kritisiert. „Die derzeitige Abwicklung der Flüchtlingsfrage ist eine Nicht-Lösung, die am Ursprung – das heißt auf europäischer Ebene – gelöst werden sollte“, so Kompatscher laut ANSA. „Wir von unserer Seite machen unseren Teil“, erklärte Kompatscher. Am Brenner ist eine Anlaufstelle für Flüchtlinge geplant. Dort sollen sie mit dem Nötigsten wie Essen und Kleidung versorgt werden.
Kompatscher will eine Debatte über das Dubliner Abkommen. Gemäß der Dublin-II-Verordnung ist jenes Land zuständig, über das die Migranten in die EU eingereist sind. Italien könne sich nicht aller Flüchtlinge annehmen, die in das Land kommen, aber ihre Reise Richtung Norden fortsetzen wollen, so Kompatscher. Deshalb sei eine Aufteilung nach Quoten innerhalb der EU nötig, sagte Kompatscher am Rande seines Besuches in Innsbruck.
Beinahe täglich werden derzeit in internationalen Zügen in Tirol illegale Flüchtlinge aufgegriffen. Die Behörden dies- und jenseits des Brenners stellt das vor enorme Herausforderungen. Die meisten Flüchtlinge haben eine äußerst gefährliche Überquerung des Mittelmeeres, hinter sich, bevor sie in Süditalien landen und sich in den Norden durchschlagen. (TT)