Berliner Staatsanwaltschaft prüft Strafvereitelung in Edathy-Affäre
Berlin (APA/AFP) - Die Berliner Staatsanwaltschaft geht neuen Vorwürfen im Rahmen der Kinderporno-Affäre um den ehemaligen SPD-Abgeordneten ...
Berlin (APA/AFP) - Die Berliner Staatsanwaltschaft geht neuen Vorwürfen im Rahmen der Kinderporno-Affäre um den ehemaligen SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy nach. Demnach könnte sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann der Strafvereitelung schuldig gemacht haben. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte der Nachrichtenagentur AFP am Montag, es sei noch kein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Der frühere Bundestagsabgeordnete Edathy hatte gegenüber dem Magazin „Stern“ behauptet, Hartmann habe ihn am Rande des Leipziger SPD-Parteitags im November 2013 über die Erkenntnisse informiert, die das Bundeskriminalamt (BKA) in Sachen Kinderpornografie über ihn hatte. Hartmann bestritt dies aber und sagte, er habe sich zwar mit Edathy über den Sachverhalt unterhalten, aber dabei keineswegs Informationen des BKA weitergegeben.
Edathy hatte hinzugefügt, Hartmann habe ihm später gesagt, vom damaligen BKA-Präsident Jörg Ziercke informiert worden zu sein. Ziercke ließ diese Darstellung am Wochenende dementieren. Edathy hatte im Februar sein Bundestagsmandat niedergelegt, er ist vor dem Landgericht Verden (Niedersachsen) wegen des Besitzes von Kinderpornografie angeklagt. Der Prozess beginnt im Februar kommenden Jahres.