Verfall des Rubels geht weiter

Moskau (APA/AFP) - Die massiven Stützungen der Notenbank letzte Woche haben den Verfall der russischen Währung nicht aufhalten können. Am Mo...

Moskau (APA/AFP) - Die massiven Stützungen der Notenbank letzte Woche haben den Verfall der russischen Währung nicht aufhalten können. Am Montag fiel der Kurs weiter: für einen Dollar waren im Tausch erstmals mehr als 60 Rubel nötig, für einen Euro erstmals mehr als 75 Rubel. Seit Jahresbeginn hat die russische Währung damit gegenüber dem Dollar 45 Prozent ihres Wertes eingebüßt und 40 Prozent gegenüber dem Euro.

Die russische Zentralbank hatte ihren Leitzins erst am Donnerstag erneut angehoben, und zwar von 9,5 auf 10,5 Prozent. Damit wollte sie der Entwertung des Rubel und den steigenden Preisen im Land entgegenwirken. Doch schon am Donnerstag war der Kurs des Rubel weiter abgesackt.

Grund dafür sind vor allem der fallende Ölpreis sowie die Sanktionen des Westens wegen Moskaus Rolle im Ukraine-Konflikt. Durch den Währungsverfall sind die Preise für russische Verbraucher erheblich gestiegen, sodass die Zentralbank für das Jahresende eine Inflationsrate von rund zehn Prozent annimmt.

Regierungschef Dmitri Medwedew rief die Bevölkerung vergangene Woche zur Geduld auf. Der Kurs des Rubel werde auch wieder steigen - wie in den Krisen der Vergangenheit. Die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ dagegen schrieb am Montag, vor dem Hintergrund der westlichen Sanktionen gegen Russland sei es „schwer, Geduld zu üben“ und darauf zu hoffen, dass sich der Aufschwung wie nach der Finanzkrise 2008 wiederholen werde. Die Lage habe sich „radikal geändert“.