Cameron trifft erstmals schottische Regierungschefin Sturgeon

London (APA/AFP) - Drei Monate nach dem gescheiterten Unabhängigkeitsreferendum in Schottland sind der britische Premierminister David Camer...

London (APA/AFP) - Drei Monate nach dem gescheiterten Unabhängigkeitsreferendum in Schottland sind der britische Premierminister David Cameron und die regionale Regierungschefin Nicola Sturgeon am Montag erstmals zu einem offiziellen Gespräch zusammengekommen. Das Treffen sei „sehr herzlich und konstruktiv“ verlaufen, teilte ein Sprecher Camerons mit.

Sturgeon sagte ihrerseits, ihr eigenes „politisches Denken“ unterscheide sich von demjenigen Camerons „diametral“. Wo sich Einvernehmen erzielen lasse, könnten beide Seiten aber „ins Geschäft kommen“.

Sturgeon war im November zur schottischen Regierungschefin gewählt worden. Sie folgte auf Alex Salmond, der nach dem Scheitern beim Referendum seinen Rücktritt erklärt hatte. Sturgeon ist selbst Verfechterin einer Abspaltung Schottlands von Großbritannien und übernahm von Salmond auch den Vorsitz der Schottischen Nationalpartei. Salmond strebt inzwischen einen Sitz im britischen Parlament an.

Bei dem Referendum vom 18. September hatten 45 Prozent für die Abspaltung von Großbritannien gestimmt, 55 Prozent jedoch für den Verbleib im Königreich. Trotz des Scheiterns der Volksabstimmung versprach die Regierung in London dem nördlichen Landesteil mehr Autonomie, worüber Cameron und Sturgeon nun erstmals verhandelten. Unter anderem geht es um das Steuer-, Sozial- und Wahlrecht.