Infantin Cristina hinterlegte 587.000 Euro in Bestechungsfall

Madrid (APA/AFP) - Die Schwester des spanischen Königs Felipe VI. hat im Zusammenhang mit einem Korruptionsverfahren gegen ihren Ehemann gut...

Madrid (APA/AFP) - Die Schwester des spanischen Königs Felipe VI. hat im Zusammenhang mit einem Korruptionsverfahren gegen ihren Ehemann gut 587.000 Euro auf einem Konto des Gerichts hinterlegt. Wie das Gericht auf der Baleareninsel Mallorca am Montag mitteilte, lag ihm der entsprechende Beleg vor.

Die Staatsanwaltschaft hatte die Summe als Schadenersatz dafür verlangt, dass die Infantin von veruntreuten Geldern ihres Mannes profitierte, auch wenn sie von dessen illegalen Aktivitäten möglicherweise nichts gewusst habe.

Die Entscheidung, das Verfahren gegen die ebenfalls beschuldigte Cristina von Bourbon einzustellen, liegt nun beim Ermittlungsrichter Jose Castro in Palma de Mallorca. Sie könnte schon bald erfolgen. Der Staatsanwalt Pedro Horrach hatte sich am 9. Dezember dafür ausgesprochen, sollte die Prinzessin die von ihm geforderte Kaution überweisen.

Zugleich forderte Horrach, Cristinas Mann, den ehemaligen Olympia-Handballer Inaki Urdangarin wegen Veruntreuung und Geldwäscherei zu 19 Jahren und sechs Monaten Gefängnis sowie zu einer Geldstrafe in Höhe von 3,5 Millionen Euro zu verurteilen.

Urdangarin wird vorgeworfen, gemeinsam mit einem früheren Geschäftspartner sechs Millionen Euro Spendengelder für die Wohltätigkeitsorganisation Noos veruntreut zu haben, deren Vorsitzender er war. Prinzessin Christina war Mitglied im Vorstand von Noos. Die Ermittler vermuten, dass ein zweites und gemeinsam von dem Ehepaar geführtes Unternehmen namens Aizoon zum Zweck der Geldwäsche der Spenden für Noos genutzt wurde.

Die vierfache Mutter Cristina hatte erklärt, nichts von den Machenschaften gewusst und in Geldsachen vollkommen ihrem Mann vertraut zu haben.