Nahostkonflikt

Israel nahm Mitglieder von anti-arabischer Gruppe Lehava fest

Israelische Soldaten. (Symbolfoto)
© EPA

Ein Palästinenser wurde in der Nacht auf Dienstag im Westjordanland zudem durch israelische Kugeln getötet. Über den Hergang gibt es unterschiedliche Versionen. Palästinensische Medien berichten von einem Festnahmeversuch, israelische Medien von einem Angriff auf israelische Soldaten.

Jerusalem – Israel ist gegen die Extremistengruppe Lehava vorgegangen, die Angriffe auf Araber plante. Zehn Mitglieder, darunter der Anführer der Gruppe, seien festgenommen worden, teilte die israelische Polizei am Dienstagmorgen mit. Sie sollten vernommen werden, nachdem es Aufrufe zu rassistischen Gewalt- und Terrorakten gegeben habe. Lehava lehnt das Zusammenleben von Israelis und Arabern ab.

Offiziellen Angaben zufolge stand die Gruppe hinter einem Brandanschlag auf eine arabisch-hebräische Schule in Jerusalem, der Ende November in Israel Schlagzeilen gemacht hatte. Vergangene Woche waren bereits drei Lehava-Mitglieder wegen des Brandanschlags festgenommen worden. Die Schule war ein seltenes Symbol des Zusammenlebens der beiden Bevölkerungsgruppen, deren Verhältnis sonst vielfach von Spannungen geprägt ist.

Lehava setzt sich insbesondere gegen Ehen zwischen Juden und Arabern ein. Die Mitglieder von Lehava folgen den Lehren von Meir Kahana, dem Gründer der anti-arabischen rassistischen Bewegung Kach, der 1990 in New York ermordet wurde.

In der Nacht zu Dienstag wurde bei einem israelischen Armeeeinsatz im Flüchtlingslager Kalandija bei Ramallah im Westjordanland ein Palästinenser getötet. Wie palästinensische Sicherheits- und Rettungskräfte mitteilten, wurde der 22-Jährige getötet, als mehrere Palästinenser festgenommen werden sollten. Die Armee bestätigte, dass es bei einem Einsatz eines Spezialkommandos einen Schusswechsel mit „Terroristen“ gegeben habe, nachdem diese die Soldaten beschossen und mit Sprengsätzen beworfen hätten. (APA/AFP)