Ohne Geld bleibt im Sommer die Bühne leer
In Kufstein sind Diskussionen über die Subvention des Operettensommers entbrannt. Entscheidung bis Jahresende verlangt.
Von Wolfgang Otter
Kufstein –An die 20.000 Zuschauer alleine im vergangenen Jahr, ein gewaltiges Medienecho ob der klangvollen Namen der Künstler und der Qualität des auf der Bühne auf der Festung Gebotenen – der Kufsteiner Operettensommer ist schon lange den Kinderschuhen entwachsen. Und er soll sich weiter entwickeln. Eine Zukunftsvision ist der Ausbau des Programms zwischen den jeweiligen Spieltagen. Dazu braucht der Veranstalter trotz ständig steigender Zuschauerzahlen weiterhin Geld von der öffentlichen Hand. Um das macht sich jedoch Operettensommer-Chef Josef Resch Sorgen. Laut ihm bestehe die Gefahr, dass sich ab 2017 ein Subventionsloch auftue. Seitens der Politik beruhigt man jedoch, da die Verhandlungen über die Förderungsperiode 2017 bis 2022 noch laufen.
Im Gespräch sind die 100.000 Euro von Seiten der Stadtwerke und ihrer Tochter KufGem. Mit diesem Beitrag, der Stadtsubvention von 200.000 Euro, der Unterstützung des TVBs von 100.000 Euro und der gleichen Summe vom Land Tirol kommt ein jährlicher Zuschuss von 500.000 Euro zustande. Außerdem gibt es Sachleistungen und Hilfestellungen. TVB und Land sind ab 2017 wieder für fünf Jahre mit der gleichen Summe im Boot, wie Operettensommer-Chef Josef Resch berichten kann. Doch die Stadtwerke zieren sich. „Wir wollen Gespräche führen, ob irgendwo, auch durch vermehrte Sachleistungen von unserer Seite, Einsparungen möglich sind. Aber wir stellen nicht die Operette in Frage“, betont Stadtwerke-Chef Franz Mayer. Noch weniger will er zum jetzigen Zeitpunkt bestätigen, dass man das Sponsoring ganz einstelle, und schon „gar nicht“, dass ein Zusammenhang mit dem neuen Kaiserlift bestehe.
Kulturreferent Walter Thaler stellt sich voll hinter den Operettensommer und meint, „wir müssen schauen, dass wir die Summe wieder zusammenbekommen“. Auch BM Martin Krumschnabel will nicht auf das Sommerprogramm verzichten „und keine qualitativen Abstriche machen“. Aber die wären laut Operettensommer-Chef Resch bei der Kürzung notwendig, „gleiche Qualität kostet gleiches Geld“, sagt er zur TT. Wobei weniger Qualität für ihn ohnedies nicht in Frage käme. Für ihn geht es nicht um „billiger, sondern um besser“. Resch braucht eine Entscheidung „bis Ende des Jahres. Es muss möglich sein, dass der Gemeinderat im Jänner oder Februar den Vertrag beschließt“, erklärt er. Ansonsten könnte Kufstein wegen des Förderlochs ein Kulturloch im Sommer drohen. Resch will notfalls in eine andere Stadt wechseln.