Aufsichtsbehörde EIOPA sieht wachsende Risiken für Europas Assekuranz

London/Frankfurt (APA/Reuters) - Die Risiken für die europäische Versicherungsbranche wachsen. Dauerhaft niedrige Zinsen, schwache Konjunkturaussichten und die größeren Ausfallswahrscheinlichkeiten von Staatsanleihen belasteten die Branche immer stärker, hieß es im halbjährlichen Stabilitätsbericht der EU-Versicherungsaufsicht EIOPA, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

„Noch ist die Rentabilität von Versicherungsunternehmen relativ günstig, aber die Gewinne bleiben unter Druck“, heißt es in dem Bericht. „Alles in allem sind die Abwärtsrisiken größer geworden.“ Für das nächste Jahr erwartet die Frankfurter EIOPA nur für die Schaden- und Unfall-Sparten Prämienzuwächse.

In einem Stresstest hatten die Versicherer kürzlich vor allem Schwächen in einem Szenario gezeigt, in dem zu niedrigen Zinsen ein Absturz der Kapitalmärkte kam. „Die Analyse zeigt, dass bestimmte Assetpreise für dahinterstehenden Risiken nicht richtig widerspiegeln“, warnte die EIOPA am Dienstag. Wenn die Marktteilnehmer das realisierten, könnten die Vermögenswerte in den Büchern von Versicherern und Pensionsfonds stark verlieren. Die niedrigen Zinsen in Europa treiben derzeit die Aktienkurse und die Preise für Immobilien.