Ferry Ebert lud zum 80. Geburtstag in sein Wiener Automatenmuseum

Wien (APA) - Ferry Ebert, Kondompionier aus Zufall und Automatenkaiser, hat heute, Dienstag, anlässlich seines 80. Geburtstags zu einem Medi...

Wien (APA) - Ferry Ebert, Kondompionier aus Zufall und Automatenkaiser, hat heute, Dienstag, anlässlich seines 80. Geburtstags zu einem Medienempfang in sein „Enkelkinder- und Automatenmuseum“ in Wien Penzing geladen. „Es ist ein Minimuseum, aber ein wertvolles Museum“, sagte der Jubilar umgeben von mehr als 20 seiner Kondome und Süßigkeiten spendenden mechanischen Maschinen.

„Die private Feier war bereits am Samstag in der Meierei in Schönbrunn“, verriet der immer noch agile Ex-Unternehmer. Diese Agilität konnte der 1992 eingeführte „Märchen-Automat“ am Dienstag nicht beweisen, denn das von Ebert mit einer Zehn-Schilling-Münze gefütterte Gerät wollte keines der Märchen freigeben. Ein riesige weinende Schilling-Münze, die über einem Türrahmen hängt, erinnert an das Ende des Geschäftsleben des Wieners: Das Verschwinden des österreichischen Währung zugunsten des Euros war 1999 für den Unternehmer der Anlass gewesen, bei einer Pressekonferenz seinen Rückzug bekannt zu geben.

An sein Schaffen erinnert nun weiterhin das Museum in der Beckmanngasse 7 , ehemals das Privatbüro Eberts, wo natürlich auch die legendären Blausiegel-Automaten stehen, die für eine jahrzehntelange Anfeindung aus bürgerlichen bis katholischen Kreisen gesorgt haben. Auch in den 80er-Jahren noch: „Als ich einen Kondomautomaten an der Uni Linz aufgestellt habe, wurde ich von ‚Pornojäger‘ Martin Humer und drei Pfarrern verfolgt. Sie versuchten sogar mein Auto zu kippen“, erinnerte sich Ebert amüsiert. Sogar ein aus Japan stammendes Gutachten, das den Präservativen große Qualitätsmängel unterstellte, hätte das Quartett dabei gehabt.

Diese und weitere Anekdoten gab Ebert heute zum Besten, mit einem privaten Familienessen - die Speisen werden ebenfalls japanischer Herkunft sein - wird Ebert seinen runden Geburtstag heute noch beschließen. „Wir sehen uns zum 90er wieder“, rief er noch zum Abschied hinterher.