Brutale Raubserie 3 - Angeklagter verweigerte Blick auf Opferfoto
Wien (APA) - Auf die Aufforderung des Gerichts, sich das Fotos eines der Frauen nach dem Überfall, der der 25-Jährigen fast das Leben gekost...
Wien (APA) - Auf die Aufforderung des Gerichts, sich das Fotos eines der Frauen nach dem Überfall, der der 25-Jährigen fast das Leben gekostet hat, genauer anzusehen, drehte sich der 21-Jährige weg. „Ich will das nicht sehen“, meinte Marius C., was den beisitzenden Richter Norbert Gerstberger laut werden ließ. „Schauen Sie hin! Schauen sie, was Sie angerichtet haben!“, schrie der Beisitzende.
„Hätten Sie irgendwann aufgehört oder hat Sie nur die Festnahme gestoppt“, fragte Vorsitzende Sonja Weis. „Ich glaube ja, wenn ich genug Geld gehabt hätte, um nach Rumänien zu fahren.“ Dass der 21-Jährige aufgrund seiner Aggression einer Behandlung bedürfe verneinte der Angeklagte vehement. „Sie haben bis jetzt so cool geantwortet. Es schaut aus, als ob Sie das gar nicht berührt innerlich“, meinte Gerstberger. „Tut Ihnen das leid? Sie sitzen hier mit einer Emotionslosigkeit“, hakte Weis nach. Immerhin hätten die Opfer der brutalen Raubserie ein Leben lang mit den Folgen zu kämpfen. „Ja, mir tut das leid. Die Frauen und ihre Familien haben wegen mir gelitten“, meinte der Angeklagte. „In meiner Familie ist viel Unglück passiert, ich kann meine Gefühle nicht so ausdrücken“, sagte der mit schwarzem Kapuzenpulli, schwarzen Jeans und grünen Badeschlapfen bekleidete Mann.
Detail am Rande: Die Polizei hatte den Rumänen bereits am 17. April festgenommen, weil er nachts mit einem Brecheisen unterwegs war. Sie ließen ihn allerdings wieder laufen, woraufhin der Mann zwei weitere Überfälle begehen konnte.
Die Verhandlung wurde für eine Mittagspause unterbrochen. Um 14.00 Uhr wird mit der Einvernahme der Zeugen und Opfer fortgesetzt.