Steuern: Wirtschaftstreuhänder für „mutigen Schnitt“
Wien (APA) - Die Kammer der Wirtschaftstreuhänder fordert eine deutlich stärkere Steuersenkung als von der Regierung geplant. Die Steuerlast...
Wien (APA) - Die Kammer der Wirtschaftstreuhänder fordert eine deutlich stärkere Steuersenkung als von der Regierung geplant. Die Steuerlast müsse auf zumindest 40 Prozent der Wirtschaftsleistung reduziert werden, forderte Verena Trenkwalder, Steuerrechts-Expertin der Kammer in am Dienstag. Insbesondere bei der Streichung von Ausnahmen brauche es einen „mutigen Schnitt“.
Eine Senkung der Abgabenquote auf 40 Prozent würde gut neun Mrd. Euro kosten und wäre daher „sicher nur in Etappen“ finanzierbar, räumte Trenkwalder gegenüber der APA ein. Wenn die Regierung zu wenig Geld habe, könne sie die Unternehmen auch von „administrativen Bürden“ entlasten: „Das kostet niemandem Geld, aber hilft Unternehmen sparen.“
Die Kammer der Wirtschaftstreuhänder schlägt wie die Regierung eine Senkung des Eingangssteuersatzes bei der Lohnsteuer auf 25 Prozent vor. Die Bemessungsgrundlagen von Lohnsteuer und Sozialversicherung sollen vereinheitlicht und beide Abgaben von der selben Behörde eingehoben werden. Außerdem soll die Zahl der Sozialversicherungsträger auf drei reduziert werden.
Einen „mutigen Schnitt“ wünscht sich Trenkwalder bei der Streichung von Ausnahmeregeln im Steuerrecht. Der derzeitige „Wust an Ausnahmen“ etwa bezüglich Reisekosten, Kilometergelder etc. mit Sonderbestimmungen in jedem Kollektivvertrag gehöre reduziert und die Mehreinnahmen in die Senkung des Steuertarifs investiert. Um soziale Härtefälle zu vermeiden plädiert Trenkwalder dafür, insbesondere im unteren Einkommensbereich allfällige Verluste durch höhere Sozialtransfers auszugleichen. Trenkwalder: „Natürlich, es hat jede Ausnahme ihre Berechtigung, aber ob alle nötig sind?“