Haus der Hospiz wird in Hall gebaut, Absage an Sterbehilfe
Bis 2018 soll das Hospiz-Haus am Areal des Landeskrankenhauses in Hall stehen. Zwölf Millionen kostet der Bau. Dafür braucht es auch Spenden.
Von Anita Heubacher
Innsbruck –Jedes Jahr sterben rund 5500 Menschen in Tirol. Die Hälfte davon in Spitälern, 21 Prozent in Altenheimen und 28 Prozent zu Hause. Die, die gehen, und die, die bleiben, zu betreuen – das hat sich die Hospizgemeinschaft zur Aufgabe gemacht. Seit 2004 werden beim Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck auf der Hospiz- und Palliativstation mit 14 Betten Sterbende begleitet. „Dazu braucht es keine Zusatzversicherung“, erklärt die Schirmherrin der Hospizgemeinschaft, Elisabeth Zanon.
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Eigentlich hätte das Haus der Hospiz auf dem Grund der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck entstehen sollen. Man wurde aber nicht handelseins. Daher wird die bereits bestehende Station in ein neu zu bauendes Haus der Hospiz nach Hall übersiedeln. Das Haus soll aufgrund seines umfassenden Angebots „einzigartig im deutschsprachigen Raum“ werden. Auf 5700 Quadratmetern entstehen neben den Hospizbetten ein Tageshospiz zur Entlastung der Angehörigen und eine Akademie rund um den Hospizgedanken. Man habe zwar durch die Verhandlungen in Innsbruck Zeit verloren, sei aber in Hall gut angekommen und noch besser eingebettet, erklärte Zanon gestern bei einer Pressekonferenz in Hall. An ihrer Seite saßen Landeshauptmann Günther Platter, die Landesräte Bernhard Tilg und Johannes Tratter sowie die Haller Bürgermeisterin Eva Posch und Tilak-Vorstandsdirektor Stefan Deflorian. Zwölf Millionen Euro kostet das Projekt. 1,2 Millionen Euro müssen über Spendengelder finanziert werden, 400.000 Euro wurden bereits gesammelt. Bis 2018 soll das Haus in Hall fertig sein. Für Tirol sei der Ausbau der Palliativmedizin und damit der Bau des Hospiz-Hauses der richtige Weg, erklärte Platter. „Sterbehilfe kommt für uns nicht in Frage“, sagte er. Wie berichtet, will die SPÖ über Sterbehilfe diskutieren, die ÖVP auf Bundesebene das Sterbehilfe-Verbot in der Verfassung verankert wissen. Aktive Sterbehilfe und Hilfe zum Selbstmord sind auch für die Hospizgemeinschaft indiskutabel.
Eine beachtliche Patientenverfügung reiche aus, um im Fall einer tödlichen Erkrankung auf künstliche lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten und alle Möglichkeiten der Schmerzlinderung zu nutzen, erklärte Zanon. Sie rief dazu auf, die kostenlose Beratung über die beachtliche Patientenverfügung in Anspruch zu nehmen. Beim Hospiz gibt es eine Liste von Ärzten, die in ganz Tirol kostenlos Patienten beraten.
Der Hospizgemeinschaft fehlen noch 800.000 Euro zur Verwirklichung des Projekts. Wenn Sie spenden möchten – unter www.tt.com finden Sie IBAN und BIC.