Kenia schließt mehr als 500 Nichtregierungsorganisationen

Nairobi (APA/AFP) - Kenias Regierung hat über 500 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wegen „Missachtung des Gesetzes“ geschlossen. Wie der...

Nairobi (APA/AFP) - Kenias Regierung hat über 500 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wegen „Missachtung des Gesetzes“ geschlossen. Wie der NGO-Koordinierungsausschuss des ostafrikanischen Landes am Dienstag mitteilte, werde mindestens 15 der NGOs „Terrorfinanzierung“ vorgeworfen. Sie hätten ihren Status ausgenutzt, um Geld für Extremisten zu sammeln.

Einer Ausschusserklärung zufolge wurde insgesamt 510 Nichtregierungsorganisationen die Registrierung entzogen. „Manche NGOs wurden und werden weiterhin für kriminelle Aktivitäten genutzt“, insbesondere in Kenia und am Horn von Afrika, heißt es darin. Keiner der mutmaßlichen Empfänger des Geldes wurde indes namentlich genannt. Der Ausschuss habe die Bankkonten der NGOs eingefroren und die Geheimdienste informiert, hieß es weiter.

Bei den betroffenen NGOs handelt es sich überwiegend um Entwicklungshilfeorganisationen, von denen viele offenbar keine ordnungsgemäße Bilanzprüfung vorlegen konnten. Die teils christlichen NGOs seien „in Zusammenarbeit mit örtlichen und internationalen Geheimdiensten“ identifiziert worden, das bei ihnen sichergestellte Eigentum solle an „glaubwürdige Organisationen“ verteilt werden, die in ähnlichen Bereichen aktiv seien.

Kenias Regierung steht nach einem Angriff des somalischen Al-Kaida-Ablegers Al-Shabaab auf ein Einkaufszentrum in Nairobi im vergangenes Jahr unter Druck, die Sicherheit im Land zu gewährleisten. Anfang des Monats mussten der Innenminister sowie der Polizeichef ihre Posten räumen, nachdem Al-Shabaab im Nordosten des Landes mehrere Massaker verübt hatte.