Gesellschaft

Schadenersatz nach Skiunfällen kann in die Millionen gehen

Schmerzhaftes Ende eines Skitages. Nach einem Zusammenstoß wird ein Verunfallter versorgt und für den Abtransport mit dem Hubschrauber vorbereitet. Symbolfoto: Zoom Tirol
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Rücksichtslosigkeit, Müdigkeit, Alkohol. Auf den Pisten geht es mitunter gefährlich zu. Unfallverursacher haften für Folgeschäden. Ohne Versicherung kann das den Ruin bedeuten.

Von Markus Schramek

Innsbruck –Schnee könnten die heimischen Skigebiete locker noch viel mehr vertragen. Nach Weihnachten wird es sich auf den Pisten aber auch so wieder abspielen.

Das Tempo übertrifft bei vielen Freizeitsportlern und Gästen das Können. Dazu gesellen sich Müdigkeit und Alkohol. Und schon kracht es: Skiunfälle und Zusammenstöße, oft mit schweren Folgen, sind keine Seltenheit.

Neben den Schmerzen und all dem anderen Ungemach wird bei solchen Zwischenfällen schnell der Ruf nach Schadenersatz laut. Und da kann es für die Betroffenen richtig teuer werden. Das ist wohl kaum jemandem bewusst, wenn er morgens gutgelaunt in die Gondel steigt.

Vorsorge und Achtsamkeit sind daher wichtig. Wie das am besten vonstattengeht, das haben wir Andreas Oberlechner, den Konsumentenschützer der Tiroler Arbeiterkammer (AK), gefragt. Wissen aus dem Versicherungsalltag steuert Ralf Maurer, Sprecher der Wiener Städtischen, bei. Hier die wichtigsten Infos.

1Versicherungsschutz. „Eine Privathaftpflichtversicherung übernimmt Schadenersatzansprüche, so sie berechtigt sind, und wehrt unberechtigte Forderungen ab“, erläutert Oberlechner.

Praktisch für die Konsumenten: In den meisten Haushaltsversicherungen ist eine solche private Haftpflichtversicherung inbegriffen. Wer unsicher ist, ob das auch bei ihm so ist, sollte seine Haushaltspolizze dahingehend überprüfen. Haushaltsversicherungen kosten nicht die Welt. „Für eine Wohnung mit 70 qm beträgt die monatliche Prämie 15 Euro“, rechnet Versicherer Maurer vor.

2Auf die Deckungssumme kommt es an. Versichert zu sein ist gut, kann aber im Fall der Fälle zu wenig sein. „Wer nicht ausreichend versichert ist, haftet bei einem von ihm verschuldeten Skiunfall mit Personen- und/oder Sachschaden mit seinem Privatvermögen“, warnt AK-Experte Oberlechner.

Dabei kann dann im Laufe der Jahre die Millionen-Euro-Grenze schnell einmal überschritten werden. Etwa dann, wenn beispielsweise ein Familienvater infolge eines Skiunfalls nicht mehr (voll) berufstätig sein kann. Oberlechners Rat daher: „Unbedingt auf eine ausreichende Deckungssumme achten.“

Die Wiener Städtische bietet laut Ralf Maurer Deckungssummen bis zu drei Millionen Euro an. Am besten wird es aber wohl sein, Angebote verschiedener Versicherungen einzuholen, diese zu vergleichen und mit den Assekuranzen über die Konditionen zu verhandeln. Spielraum besteht da zumeist, wie Erfahrungen in vergleichbaren Fällen gezeigt haben.

3Pistenregeln einhalten. Nur weil man versichert ist, darf man auf einem oder zwei Brettln aber nicht das Hirn ausschalten. „Die Pistenregeln sind einzuhalten“, erinnert Oberlechner. Jeder müsse sich so verhalten, dass er niemand anderen gefährdet. Wer rücksichtslos fährt und damit Schadensfälle auslöst, müsse damit rechnen, dass ihm sein Versicherer und das Gericht auf die Finger klopfen.

4Alkoholfrei bleiben. Après-Ski heißt eigentlich so, weil man nach (französisch „après“) dem Pistenzauber zu feiern beginnt. Die Realität ist freilich eine andere. Getrunken wird schon während des Skitages, nicht nur Skiwasser, sondern auch Alkoholisches in rauen Mengen. Verursacht man angesäuselt einen Unfall (oder unter dem Einfluss von Medikamenten oder Drogen) kann die Versicherung ebenfalls aussteigen.

5Was tun, wenn es kracht? „Bei Skiunfällen mit Personenschäden Polizei, Rettung und Betriebsleitung informieren“, empfiehlt Oberlechner. Schwierig wird es, wenn der Unfallverursacher flüchtet. Hier können Zeugen helfen, den Rowdy auszuforschen.

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