Gysi ruft zu breitem Bündnis gegen Pegida-Bewegung auf

Berlin (APA/AFP) - Der deutsche Linken-Fraktionschef Gregor Gysi hat zu einem breiten gesellschaftlichen Bündnis gegen die Anti-Islam-Kampag...

Berlin (APA/AFP) - Der deutsche Linken-Fraktionschef Gregor Gysi hat zu einem breiten gesellschaftlichen Bündnis gegen die Anti-Islam-Kampagne Pegida aufgerufen. „Es gibt eine gemeinsame Verantwortung aller demokratischen Parteien, der Medien, Kirchen, religiösen Gemeinschaften und Gewerkschaften“, sagte Gysi am Dienstag in Berlin. Auch Kultur, Wissenschaft und der Sport seien hier mit in der Pflicht.

Gysi forderte zugleich eine „Aufklärungsoffensive“ gegen Pegida. Die Information der Bevölkerung sei über Jahre hinweg vernachlässigt worden. „Wir müssen den Menschen die Ängste nehmen, dazu brauchen wir auch eine andere Politik.“ Mit Blick auf die Pegida-Demonstrationen, wie sie etwa am Montag in Dresden stattgefunden hatte, sagte Gysi: „Dass Rechtsextreme und Rechte wie AfD das nutzen, ist mir klar.“

Aber es seien eben auch viele Normalbürger dabei, die ganz unterschiedlichen Parteien nahestünden. „Wir müssen überlegen, wie sieht die Gedankenwelt einer Floristin, eines Bäckermeisters aus, welche Sorgen haben die.“ Um diese Menschen wolle er ringen, nicht etwa um NPD-Funktionäre.

Pegida bereite ihm große Sorgen, sagte Gysi zudem in einem Statement vor der Fraktionssitzung der Linken. „Es kann eine Entwicklung einsetzen, die irgendwann gar nicht mehr zu beherrschen ist“, mahnte er. „Wenn wir jetzt nicht wirklich Aufklärung betreiben, kann uns das Ganze wegrutschen.“

An einer Pegida-Demonstration am Montagabend in Dresden hatten nach Polizeiangaben etwa 15.000 Menschen teilgenommen. An Gegenveranstaltungen beteiligten sich demnach knapp 6.000 Menschen, darunter die Parteispitzen von Linken und Grünen. Pegida steht für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Seit Wochen ruft das Bündnis zu Montagsdemonstrationen in Dresden auf. Die Bewegung protestiert gegen eine angebliche Islamisierung des Abendlandes und fordert Asylrechtsverschärfungen.